M2M, Industrie 4.0, IoT

Licht im IoT-Hardware-Dschungel

24. September 2015, 10:16 Uhr | Judith Balfanz, Editorial Director bei der Exceet Group
© bajinda fotolia

M2M, IoT und Industrie-4.0 sind in aller Munde. Die Vernetzungsprojekte stellen meist eine Vielzahl an Herausforderungen und die Herangehensweisen sind vielfältig. Irgendwann kommt jedoch stets die Frage nach einer geeigneten Hardware zur Erfassung der Daten am jeweiligen Gerät des Kunden und deren sicherer Übermittlung. Kurzum: Ein IoT-Device ist gesucht.

In der Praxis werden häufig die Begriffe Router, Gateway und Device synonym verwendet, wenn eine Kommunikationseinheit gemeint ist, die zur Übermittlung von Daten bei der Vernetzung von Geräten verwendet wird. Im Folgenden wird daher nur der Begriff Device genutzt. Für Projektverantwortliche ist die Auswahl des IoT-Devices eine oft nicht ganz triviale Fragestellung. Die Auswahl am Markt ist groß, oder scheint zumindest so. Verwendet man ein paar Stunden auf die Internetrecherche nach IoT-Devices, so findet man innerhalb kürzester Zeit alleine im europäischen Raum mehrere Hundert Anbieter von Hardware, die nach deren Angaben geeignet ist, Geräte zu vernetzen sowie sichere IoT-Projekte zu realisieren.

Je nach Anbieter wird eine Vielzahl an technischen Features zu den einzelnen Devices hervorgehoben. Angefangen von den Schnittstellen, über das verwendete Betriebssystem, die vorhandenen Zulassungen und Zertifizierungen bis hin zur möglichen Einsatzumgebung – zum Beispiel die maximal mögliche Temperatur
der Umgebung – werden diverse Kriterien zu den einzelnen Angeboten differenziert. Doch sind es tatsächlich die technischen Features, welche die wirkliche Qualität eines IoT-Devices ausmachen?

Betrachtet man nur einzelne davon genauer und vergleicht, stellt man schnell fest, dass es meist nur Nuancen sind, die die einzelnen Anbieter technisch voneinander unterscheiden. Viel entscheidender ist sicher die grundsätzliche Frage, ob ein Standard- oder Individual-Device die Anforderungen des Kunden besser erfüllt. Zeichnet sich eine Tendenz ab, kann im nächsten Schritt evaluiert werden, welche Skills den Individual- beziehungsweise Standard-Anbieter zum Partner der Wahl machen.

Standard- oder Individual-Device
Wie bei jedem technischen Bauteil kann man auch bei IoT-Devices typische Kriterien anlegen, die herangezogen werden können, um sich zwischen einer individuellen Produktentwicklung und einem Standard-Produkt zu entscheiden. Benötigt man hohe Stückzahlen von einigen Tausend Devices und mehr, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Entwicklung eines eigenen Produktes schon rein kaufmännisch gesehen sinnvoll ist. Doch daneben sind andere Faktoren, wie zum Beispiel spezielle Anforderungen an die Integrationstiefe, zu beachten. Soll etwa das Device direkt in die Steuerung des Produktes des Kunden integriert werden, so ist dafür meist nur ein individuell entwickeltes Device optimal geeignet. Auch können kundenspezifisch entwickelte IoT-Devices dort eingesetzt werden, wo temporär keine Connectivity besteht und somit auch keine kontinuierliche Datenübermittlung erfolgen kann. Speziell dafür entwickelte Lösungen speichern die gewonnen Nutzungsdaten der Geräte der Kunden solange, bis entweder wieder eine Mobilfunkverbindung besteht oder bieten eine Möglichkeit zum manuellen Auslesen der Daten, beispielsweise per Chip, falls gar keine Verbindung möglich wäre.

Standard-Devices sind in den Konfigurationsmöglichkeiten oder der Wahl des Betriebssystems meist eingeschränkt. Sie überzeugen hingegen durch die schnelle, vielfach in der Praxis erprobte Integration. Den zum Teil umfangreichen Funktionsumfang der Standard-Devices nutzt sicher nicht jeder Kunde voll umfänglich. Er profitiert jedoch auch automatisch von neuen Funktionalitäten, die im Rahmen von Update-Zyklen verfügbar werden. Hierzu zählen auch Updates, die im Rahmen gesetzlicher Auflagen erforderlich sind. Bei Standard-Devices werden diese im Allgemeinen allen Anwendern verfügbar gemacht. Wählt der Kunde ein Individual-Device muss er diese regulatorischen Anforderungen gesondert bei seinem Hersteller beauftragen.

 

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