Noch dominieren E-Mail, Customer-Relationship-Management oder einfache Textverarbeitungsprogramme die Cloud-Landschaft. Mit zunehmender Reife der Technologien werden Unternehmen jedoch schon bald anspruchsvollere, interaktive Anwendungen in die Wolke auslagern. Zwar profitieren Unternehmen von den Vorteilen der Cloud, gleichzeitig steigern diese Services aber den Datenverkehr im WAN – und können dadurch die Anwendungsperformance drosseln.
Auch für Anwendungen, die über Cloud-Services laufen, gelten zwei grundlegende Einschränkungen, von denen die Datenübertragung in jedem beliebigen Netzwerk betroffen ist. So kann das Netz zum einen nur eine begrenzte Kapazität an Daten gleichzeitig übertragen, unabhängig davon, ob diese aus einer externen oder aus einer internen Quelle stammen. Zum anderen vergrößert sich die Dauer, die für den Datenzugriff benötigt wird, parallel zur Entfernung zwischen Anwender und Datenquelle – begründet in einer Kombination von Latenzzeiten und der „Geschwätzigkeit“ der Protokolle.
Trotz dieser Einschränkungen müssen selbst hoch interaktive Cloud-Anwendungen die Erwartungen der Anwender hinsichtlich Zuverlässigkeit und Performance erfüllen. Und die Messlatte liegt hoch, da Anwender verwöhnt sind von der Performance LAN- und Internet-basierter Anwendungen für die private Nutzung, für die Anbieter wie Google und Amazon in großem Ausmaß in die Performance-Optimierung investieren. Unternehmen müssen im Endeffekt also eine ähnlich gute Performance bieten. Im Grunde ist dies auch nicht schwer.
Eine hohe Performance in der Cloud folgt den gleichen Regeln und Prinzipien wie im WAN. Deswegen können WAN-Optimierungstechnologien auch im Cloud-Computing angewendet werden. So nutzen Unternehmen WAN-Optimierungsinfrastrukturen, um Anwendungen über das WAN zu beschleunigen und die Infrastruktur in einem beziehungsweise wenigen Rechenzentren zu zentralisieren. WAN-Optimierung bietet Unternehmen die folgenden Vorteile:
Was die Cloud von traditionellen Infrastrukturen unterscheidet, sind ihre besonderen Eigenschaften: Elastizität, On-Demand-Bereitstellung und Pay-as-you-go-Preismodelle. Auch das Zuteilen von Speicherkapazitäten sowie das allgemeine Arbeiten in der Cloud ist ein beinahe reibungsloser Prozess. Somit muss die Optimierung ähnlichen Prinzipien folgen.
WAN-Optimierung ist meist symmetrisch, das heißt sie installiert je eine Appliance an beiden Endpunkten der Verbindung. Diese Appliances optimieren und reduzieren zwar den Datenverkehr im Netzwerk, jedoch nicht die Datenspeicherung in der Cloud. Asymmetrische Optimierungstechnologien dagegen setzen nur an einem Ende der Verbindung im Rechenzentrum an. Sie heben weder die Komprimierung auf noch kehren sie die Deduplizierung um, so dass sich Daten möglichst effizient in der Cloud speichern und die damit verbundenen Kosten reduzieren lassen können.