Funkstandards

Übers Telefon ins Smart-Home

16. Oktober 2015, 12:48 Uhr | Tillmann Braun, Fachjournalist Stuttgart
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Mit der Deutschen Telekom setzt nun auch Deutschlands Kommunikationsriese auf den Ultra-Low-Energy-Standard. Die Entscheidung der DTAG könnte den finalen Durchbruch für ULE bedeuten. Anwender bekämen so, was sie sich schon lange wünschen: Einen weitverbreiteten, einheitlichen Standard fürs Smart-Home, über den sie ihre Komponenten unabhängig vom Hersteller vernetzen können.

Dirk Böttger von der Deutschen Telekom fand auf der "DECT World" in Barcelona deutliche Worte. Der VP Connected Devices rief die versammelte Fachwelt ohne Umschweife dazu auf, an ULE-Produkten (Ultra Low Energy) zu arbeiten und neue, innovative Lösungen zu entwickeln. Gleichzeitig versicherte Böttger, dass die Telekom bei ihren eigenen Produkten zukünftig ebenfalls ULE nutzen werde. Damit folgt die Telekom anderen Vorreiterunternehmen, die bei ihren Smart-Home-Lösungen bereits auf den energiesparenden Nachfolger des Dect-Funks bauen.

Der Kommunikationsgigant ist zwar nicht der erste, aber definitiv der wichtigste Unterstützer des ULE-Standards. Denn mit den Produkten der Telekom sowie den "FRITZ!Boxen" von AVM werden künftig ein Großteil aller Haushalte in Deutschland für ULE gerüstet sein. In vielen Fällen ist es sogar möglich, bestehende Gateways und Basistationen für Schnurlostelefone über ein einfaches Software-Update auf ULE umzustellen. Neuanschaffungen wären in diesen Fällen also nicht notwendig, was für viele Anwender das Smart-Home erstmals erschwinglich macht.

Dect bereits in über 110 Ländern im Einsatz
Der herkömmliche Dect-Standard, der weltweit in über 110 Ländern und somit in zirka 600 Millionen Haushalten für die drahtlose Telefonie genutzt wird, bildet die Basis für ULE. Vorteil: Der Dect-Standard gilt als besonders sicher. Davon profitiert auch ULE – schließlich sind Sicherheitsbedenken der Anwender eine der größten Hürden im Smart-Home-Markt.

Zudem bietet der neue ULE-Standard mit bis zu 50 Meter innerhalb von Gebäuden und 300 bis 400 Meter im Außenbereich eine größere Reichweite als andere Smart-Home-Standards. Schnelle Latenzzeiten sowie ein äußerst niedriger Stromverbrauch sprechen ebenso für ULE wie die sternenförmige Netzwerktopologie und die Tatsache, dass zur Einbindung von ULE-Geräten im Netzwerk häufig ein einfacher Knopfdruck ausreicht.
Aufgrund des geschützten Frequenzbereichs von Dect und ULE (1.880-1.900 MHz) sind zudem Interferenzen mit anderen Netzwerkgeräten ausgeschlossen. Zu guter Letzt wird bei ULE der Datenverkehr zwischen den einzelnen Elementen klar geregelt. Bis zu 2.000 Sensoren und Aktoren können so über ein Gateway gesteuert werden.


  1. Übers Telefon ins Smart-Home
  2. Erste zertifizierte ULE-Produkte sind erhältlich

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