Gebrauchte Software

Verdrängt die Cloud On-Premises-Lizenzen?

21. Januar 2020, 11:22 Uhr | Autor: Andreas E. Thyen / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Das Problem mit der Abhängigkeit

Ein anderes oft unterschätztes Problem der Cloud ist, dass sie ein Stück weit abhängig von einem Cloud-Provider macht. Wer eine Software kauft, bezahlt sie einmal, besitzt sie dann und kann sie zeitlich uneingeschränkt nutzen. Ein Cloud-Service dagegen wird gemietet. Das heißt, Unternehmen können ihn auch nur so lange einsetzen, wie sie dafür bezahlen. Die monatlichen Gebühren sind laufende Kosten, die auch dann anfallen, wenn das Budget einmal knapp ist. Auf die Software zu verzichten, ist in der Regel keine Option, da sonst die Produktivität leiden würde. Auch wenn der Cloud-Provider einmal seine Konditionen ändert, sind Unternehmen dem nahezu ausgeliefert. Eine solche Abhängigkeit will also gut überlegt sein. Für Behörden und öffentliche Einrichtungen ist fraglich, ob sie diese überhaupt eingehen dürfen. Denn mit der Cloud begeben sie sich in ein sogenanntes Obligo, eine Dauerschuldverschreibung.

Das Beste aus beiden Welten verbinden
Die Cloud bringt also nicht nur Vorteile, sondern hat auch einige Haken. Unternehmen sollten daher immer im Einzelfall abwägen, ob sich eine Migration lohnt. Im IaaS- und PaaS-Bereich sind Cloud-Lösungen sicher sinnvoll. Bei SaaS kann eine On-Premises-Version dagegen wirtschaftlicher sein. Die Zukunft liegt in einer bedarfsgerechten Mischung aus beiden Welten. Der Gebrauchtsoftware-Handel wird dadurch nicht obsolet, sondern sogar beflügelt. Denn mit jeder Migration in die Cloud werden zunächst einmal On-Premises-Lizenzen frei. Wer clever ist, verkauft diese auf dem Sekundärmarkt und stockt dadurch sein IT-Budget auf. Über die gebrauchten Lizenzen freuen sich wiederum all die Unternehmen, die Software lieber in der eigenen Infrastruktur betreiben. Denn sie können damit im Vergleich zum Neukauf viel Geld sparen. Sowohl beim An- und Verkauf von Gebrauchtsoftware empfiehlt es sich, mit einem erfahrenen, fachkundigen Händler zusammenzuarbeiten. Denn er kennt die komplexen Lizenzbestimmungen der Hersteller genau und hilft dabei, Transaktionen effizient und rechtssicher abzuwickeln.

Andreas E. Thyen, Präsident des Verwaltungsrats der LizenzDirekt AG

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