Der Wunsch der Verbraucher, sich von smarter Elektronik helfen zu lassen – nicht aber die Kontrolle vollständig aus der Hand zu geben – wird bei der Frage nach dem autonomen Auto anschaulich. So zeigt sich gut jeder zweite Bundesbürger (54 Prozent) reserviert, wenn ein smartes Auto der Zukunft das Steuer übernehmen will und autonom zum Zielort fährt. Ganz anders ist es aber, wenn das intelligente Auto wie ein Fahrlehrer den Straßenverkehr überwacht und nur eingreift, wenn der Mensch am Steuer einen Fehler macht. Solch eine Assistenzleistung bewerten rund 60 Prozent der Deutschen positiv.
Die Umfrageergebnisse zu E-Health zeigen ein ähnliches Bild: 82 Prozent wünschen sich elektronische Sicherheitstechnik, die älteren Menschen das Leben Zuhause sicherer machen. Dazu zählen vernetzte Notrufsysteme, Sturzsensoren im Boden oder intelligente Matratzen. Auch künstliche Hände, die den Patienten mit Bioelektronik das Tasten und Fühlen möglich machen oder implantierbare Augensensoren mit der die Sehfähigkeit verbessert wird – bewerten rund 80 Prozent der Verbraucher positiv. Medizin-Roboter einzusetzen, die im Krankenhaus Operationen durchführen, stößt jedoch bei den Befragten aktuell noch auf Skepsis (53 Prozent). Sehr groß ist der Zuspruch allerdings heute auch schon beim Einsatz medizinischer Wearables (67 Prozent) – also am Körper tragbare Geräte, mit denen sich Vitaldaten wie Puls, Blutzucker oder Körpertemperatur in Echtzeit aufzeichnen und auswerten lassen.
„Wie der electronica-Trend-Index zeigt, wird die Technik der Zukunft weltweit positiv bewertet, wenn damit das Leben der Menschen sicherer und einfacher gestaltet wird“, so die Schlussfolgerung von Senger. „Allerdings zeichnet die Umfrage-Auswertung ein ganz individuelles Verbraucherprofil aller sieben Länder.“ So setzen die Menschen in den USA beispielsweise bei Sicherheit, Umwelt oder Entertainment ganz andere Schwerpunkte als die Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, China oder Japan, heißt es. Ein Zukunftsthema wie Car-Sharing illustriere die abweichende Sicht in den Regionen: In China bewerten die Verbraucher ein smartes Auto, das seinen Standort meldet und so Abrechnungen für eine Car-Sharing-Nutzung ermöglicht als gute Idee. In Italien begrüßen das 76 Prozent - in Deutschland, Großbritannien und Japan aber nur rund 50 Prozent. Zudem zeige der Trend-Index, dass für den internationalen Markterfolg elektronischer Geräte, die Hersteller neben dem Fokus auf technische Raffinesse auch Form und Farbe der Produkte nicht außer Acht lassen sollten: In China wünschen sich 82 Prozent der Verbraucher ein cooles Design. Zum Vergleich: In den USA sind es 70 Prozent, in Deutschland 65 Prozent und in Japan 49 Prozent.