Start-up-Porträt - Rysta

"Wir waren mit dem Angebot unzufrieden"

16. Dezember 2016, 8:53 Uhr | Autor: Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

DID-Award

Derzeit ist die erste Charge der Geräte auf dem Weg, die ersten Schritte in die Öffentlichkeit sind gemacht. Dass das junge Unternehmen mit seiner Strategie gute Chancen auf Erfolg hat, unterstreicht der kürzlich gewonnene Digital Innovation Day-Award, den Telefónica in Kooperation mit Huawei und funkschau an vielversprechende Start-ups aus dem IoT- und M2M-Umfeld vergeben hat. Rysta konnte sich gegenüber 200 Mitbewerbern durchsetzen und den ersten Platz sichern. „Rysta revolutioniert die Art und Weise, wie Anwendungen für das Internet der Dinge realisiert werden“, erklärt Johanna Braun, Vice-Director bei Wayra, Telefónicas Start-up-Accelerator. „Das wird ermöglicht durch die schnelle Bereitstellung von sehr günstiger Hardware, die über eine offene API mit zahlreichen Anwendungen verbunden ist.“ Die Lösung hätte auch das Publikum auf dem Digital Innovation Day begeistert.

Trotz des großen Zuspruchs steht Rysta derzeit noch ganz am Anfang. Aufgrund des kleinen Teams – derzeit 4,5 Vollzeitkräfte – will sich das Start-up aktuell noch auf einen Fokuskunden konzentrieren. Sein Wunsch seien zukünftig jedoch 20 bis 30 Kunden, mit denen Rysta Sensordaten-Projekte realisiert, sagt Gruber. Das sollen vier neue Mitarbeiter ermöglichen, die bald zum Team stoßen, aber auch Vertriebspartner wie IT-Systemhäuser. „Wir würden uns freuen, mit Bechtle und Cancom Kontakt aufzunehmen“, sagt der CEO mit einem Augenzwinkern. Derzeit hat das Start-up kein eigenes Vertriebsnetzwerk, sieht jedoch großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit dem Channel. Immerhin sei das eigene Produkt ein Baustein, die komplette Lösung müsse von anderer Stelle kommen.

Für die kommende Zeit hat sich das Unternehmen viel vorgenommen. Noch vor dem Ausbau der Vertriebsaktivitäten steht die Weiterentwicklung des eigenen
Produktes. Derzeit erhält das Sensor-Kästchen Strom via Kabel und die Verbindung zum Netz erfolgt über WLAN. Zumindest bei der Energieversorgung ist man sich sicher,  dass sie einer Batterie mit einer Laufzeit zwischen zwei und zehn Jahren weichen soll, um das Gerät flexibler zu machen. WLAN sei hingegen derzeit alternativlos, da Mobilfunk noch zu schwankungsanfällig wäre. Großes Potenzial sieht Eliasson hingegen bei Narrow Band IoT, noch soll die Entwicklung des
Standards aber nicht weit genug fortgeschritten sein.

Blick gen Silicon Valley

Darüber hinaus ist die Frage des Standortes für Rysta noch offen, denn die Zukunft des Unternehmens wird nicht zwangsläufig in Deutschland liegen, da es hier deutlich komplizierter sein soll, an Venture Capital zu gelangen. „Nach den Finanzierungsrunden D oder E, da hört es in Deutschland auf“, so Gruber. In den USA herrsche diesbezüglich eine ganz andere Mentalität, eine viel höhere Risikobereitschaft, besonders in Hinblick auf neue Technologien.

Noch sitzt Rysta aber im Herzen Münchens und blickt auf eine Zukunft, die durch das rasante Wachstum des Internet of Things sowie den zunehmenden Einsatz digitaler Produkte geprägt sein dürfte. „Irgendwann wird es heißen: Kannst du dich erinnern, als wir die Türen noch mit Schlüsseln aufgeschlossen haben und nicht mit Smartphones?“, blickt Gruber über die kommenden Jahre hinaus. „Wir sind fasziniert von dieser Technologie und wir wollen das IoT erlebbar machen.“

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