Innovative Methoden, ein Unternehmen zu führen, gibt es wie Sand am Meer. Die einzig und immer richtige gibt es nicht. Ein Unternehmen ist ein komplexes System und kann nicht immer weiter mit dem gleiche Toolset am Laufen gehalten werden, meint unser Kolumnist Olaf Kaiser.
OKR, EKS, TOC, Balanced Scorecard, Agile Development, Six Sigma und mehr – es gibt so schön viele davon. Dieser kleine Ausschnitt deutet schon an, dass eine Führungskraft in einem IT-Unternehmen sehr viel Auswahl dabei hat, mit welchem Toolset das eigene Unternehmen nach vorne gebracht werden kann.
Irgendwie faszinieren mich solche grundlegenden methodischen Ansätze und ich habe sie mir immer wieder angeschaut und sogar noch einige ungelesene Bücher dazu im Schrank. Doch kann ich nicht sagen, dass mir etwas davon in der allgemeinen Sicht auf mein IT-Unternehmen als Basisidee weitergeholfen hätte.
Stillstand hilft ja auch nicht weiter
Gehen wir einmal davon aus, dass du der Meinung bist, dass du Dinge in Deinem Unternehmen strukturell und dauerhaft verändern möchtest. Wahrscheinlich kommst du in einer kurzen Online-Recherche auf viele der vorgenannten Methodenhelfer. Plus die vielen Quasi-Methoden, die kein offizieller Standard sind, sondern bewährte Tools und Vorlagen eines Beraters oder eines LinkedIn-Experten, bei dem du unter seinem Post nur mit „Methode“ kommentieren sollst J.
Wie wählst du jetzt den für Dich richtigen Weg?
Die Unternehmensführung in der IT-Branche ist wie der Betrieb eines komplexen Systems: Es gibt keinen Anfang und kein Ende, keine starre Abfolge von Phasen, die nacheinander abgearbeitet werden können. Stattdessen operieren wir in einem flexiblen MSP-Betriebssystem, das kontinuierlich angepasst, optimiert und aufrechterhalten werden muss.
Warum das Betriebssystem-Prinzip?
Ein Betriebssystem ist das Herzstück jedes Computers: Es koordiniert Prozesse, verwaltet Ressourcen und sorgt dafür, dass das gesamte System reibungslos funktioniert. Diese Analogie lässt sich nahtlos auf die Unternehmensführung in der IT übertragen. Die Unternehmensprozesse sind die Apps, die auf dem Gesamt-Betriebssystem laufen, das dafür die Voraussetzungen schafft. Und unsere Mitarbeitenden sind die Anwender, die mit den Apps arbeiten.
Dein Portfolio wird den Apps über das Betriebssystem zur Verfügung gestellt. So wie Kundendaten und viele weitere Inhalte. Wenn du jetzt etwas veränderst, macht Du entweder einen Patch - wie eine neue Erfassung von Ablehnungsgründen bei Verkaufschancen - oder ein größeres Update, wenn du zum Beispiel ein neues CRM einführst.
Das Bild des MSP-Betriebssystems verdeutlicht auch, dass alles mit allem über dieses System zusammenhängt. Verändere ich etwas am Portfolio, greift das in viele Apps – eben Abläufe – hinein, die die Änderung kennen müssen.
Wo helfen jetzt die konkreten Methoden?
Die Methoden sind die Werkzeuge, um die Bausteine deines MSP-Betriebssystems anzupassen. Zielgerichtet eingesetzt, können sie den Veränderungsprozess im ausgewählten Bereich schneller und fehlerfreier machen.
Eins noch
Die Unternehmens-Kultur ist natürlich auch ein ganz wichtiges Element. In unserem Bild des MSP-Betriebssystems ist sie der Prozessor, auf dem das Betriebssystem mit seinen Apps läuft. Ist der Prozessor zu langsam, funktioniert nichts.
Viel Erfolg bei deinem Betriebssystem für dein IT-Unternehmen.