Chef, Dating-Buddy und Erzieher – wie eine aktuelle Kaspersky-Studie zeigt, trauen viele Befragte in Deutschland Künstlicher Intelligenz (KI) bereits wichtige Rollen und Aufgaben in ihrem Arbeitsleben und auch Alltag zu oder können sich dies zukünftig vorstellen.
Rund ein Drittel (28 Prozent) glaubt, dass KI aufgrund ihrer Unparteilichkeit eine bessere Führungskraft sein könnte als ein Mensch. Über die Hälfte (54 Prozent) möchte KI zudem nutzen, um den eigenen Alltag effizienter zu gestalten und 32 Prozent, um in einer Dating-App den richtigen Partner zu finden.
KI-Anwendungen wie ChatGPT von OpenAI – deren Chatbot zuletzt im April 2024 mit zwei Milliarden Besuchen eine Rekordnutzung verzeichnete – erleben einen Höhenflug. Laut der Kaspersky-Studie sind sie für fast die Hälfte (46 Prozent) bereits ein unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens geworden.
Fast ein Drittel der Befragten in Deutschland kann sich KI nicht nur als Kollegen, sondern gleich als Vorgesetzten vorstellen: 28 Prozent halten sie aufgrund ihrer vermeintlichen Neutralität für einen besseren Chef als menschliche Pendants. Im kreativen Bereich trauen ihr fast zwei Drittel (65 Prozent) die Erschaffung ernstzunehmender Kunstwerke zu; 45 Prozent sehen eine ihrer Rollen auch in der Bildung von Kindern mittels virtueller Erfahrungen und Metaversen.
42 Prozent begrüßen das Potenzial von KI, spannende neue Möglichkeiten zu eröffnen und allen Menschen eine bessere Zukunft zu bieten. Entsprechend möchte die Hälfte der Befragten der Studie (54 Prozent) KI nutzen, um den eigenen Alltag zu optimieren.
Allerdings würden auch viele auf KI setzen, wenn es um Dating geht: Ein Drittel (32 Prozent) möchte mit einem KI-Berater auf Partnersuche gehen und 43 Prozent würden einen Chatbot nutzen, um online Gespräche zu führen. 47 Prozent nehmen sogar an, dass sich menschliche Beziehungen unter dem Einfluss von KI verändern werden, wenn echte durch virtuelle Partner ersetzt werden.
„KI wird zunehmend als wertvolles Tool angesehen, das in verschiedenen Bereichen unterstützen kann“, kommentierte Marco Preuß, Deputy Director des Global Research & Analysis Team (GReAT) von Kaspersky. „Neben den traditionellen Anwendungen, wie der Verarbeitung und Analyse von Daten, werden KI-Tools zunehmend auch persönliche Aufgaben anvertraut, darunter Liebesfragen, Bildung und Arbeit. Mit der weiteren Entwicklung von KI-Technologien wird deren Potenzial, Innovationen voranzutreiben und menschliche Erfahrungen zu erweitern, immer größer. Dieser Fortschritt bringt jedoch auch unerwartete Risiken und Cyberbedrohungen mit sich, die beispielweise KI-generiertes Phishing, Deepfakes und Identitätsdiebstahl umfassen können. Diese Herausforderungen gilt es auf mehreren Ebenen gleichzeitig anzugehen.“