Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs – allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je.
Je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technik treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen. Dabei gewinnt die Cloud stark an Bedeutung: 2028 wollen bereits neun von zehn Unternehmen mehr als 40 Prozent ihrer Anwendungen cloudbasiert betreiben – derzeit sind es vier von zehn. Durch die Verknüpfung verschiedener Betreibermodelle werden IT-Landschaften zunehmend hybrider. Um diese Bestrebungen umzusetzen, planen 83 Prozent der Unternehmen, ihr IT-Modernisierungsbudget im Jahr 2026 zu erhöhen – fast jedes vierte davon sogar um mehr als 5 Prozent. Diess sind ausgewählte Ergebnisse der neuen Lünendonk-Studie „IT-Modernisierung zwischen Legacy, Cloud und KI“, die ab sofort bei Lünendonk kostenfrei erhältlich ist.
62 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass Teile ihrer geschäftskritischen Anwendungen bereits so veraltet sind, dass sie den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden und erneuert werden müssen. Zudem sind Betrieb, Pflege und Weiterentwicklung der Altsysteme in jedem zweiten befragten Unternehmen mittel- bis langfristig nicht mehr sichergestellt. 76 Prozent der Unternehmen erwarten daher, dass mindestens 20 Prozent aller geschäftskritischen Kernapplikationen in den nächsten fünf Jahren einen Modernisierungsbedarf haben werden.
„IT-Modernisierung ist kein kurzfristiges Projekt, sondern eine dauerhafte Transformationsaufgabe. Unternehmen benötigen klare Zielbilder, abgestimmte Strategien und ein Zusammenspiel aus Technologie, Organisation und Kultur. Nur so lassen sich IT-Architekturen schaffen, die den Anforderungen von morgen gerecht werden“, kommentiert Tobias Ganowski, Consultant bei Lünendonk und Studienautor.
Bei der Umsetzung der Modernisierung verfolgen die Unternehmen unterschiedliche Ansätze. So setzen 79 Prozent auf flexible, modulare Composable Architectures. Für 74 Prozent kommt Replatforming in Frage, um bestehende Anwendungen in die Cloud zu migrieren. Auch Refactoring (64 Prozent) und der Wechsel auf On-Premise- oder Private-Cloud-basierende Standardlösungen (72 Prozent) zählen zu den favorisierten Maßnahmen. Nur 47 Prozent der Befragten sehen in der vollständigen Neuentwicklung (Rebuild) einen gangbaren Weg.
Software-as-a-Service (SaaS) wird laut Studie bislang vor allem bei weniger kritischen Anwendungen eingesetzt. Für geschäftskritische Systeme bleibt die Skepsis gegenüber SaaS hoch – dennoch nutzen 43 Prozent SaaS zur Ablösung von Legacy-Systemen. „Es gibt nicht die eine richtige Modernisierungsstrategie. Stattdessen kombinieren viele Unternehmen mehrere Ansätze, um technische, wirtschaftliche und organisatorische Anforderungen auszubalancieren“, ergänzt Ganowski die Ergebnisse. „Die Komplexität bleibt dadurch hoch und erfordert von der IT eine hohe Kompetenz bei der Integrations- und Orchestrierungsfähigkeit.“
Große Hoffnungen setzen die Befragten in den Einsatz von generativer KI. 74 Prozent erwarten, dass KI in der Lage sein wird, künftig Sicherheitslücken in Altsystemen aufzudecken und zumindest teilweise selbstständig zu beheben. 69 Prozent erhoffen sich zudem ein besseres Verständnis der Programmier- und Codestrukturen. Trotz der hohen Erwartungen sind die praktischen Erfahrungen aber bisher noch gering: Nur 8 Prozent der Unternehmen verfügen über fortgeschrittene Ansätze zur automatisierten Codeanalyse mittels KI, immerhin 22 Prozent nutzen KI jedoch bereits im Bereich der Dokumentation.
Für die Lünendonk-Studie „IT-Modernisierung zwischen Legacy, Cloud und KI“ wurden über 150 IT- und Business-Verantwortliche mittelständischer und großer Unternehmen aus diversen Branchen befragt. Die Studie wurde in Kooperation mit Cognizant, Cosmo Consult, Manage Now, msg, PKS und Sopra Steria erstellt.