Zwischen Realisierbarkeit und Kundenakzeptanz

PoS-Digitalisierung mit Hindernissen

17. Februar 2016, 17:37 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

© Siewert & Kau
© Ingram Micro

Doch auch er sieht in Zukunft den Bereich des berührungslosen Bezahlens wachsen, genauso wie den Einsatz Cloud-basierter Systeme im Kassenbereich. »Teilmobile Kassen sind immer stärker vertreten und nicht zuletzt wird die Emanzipation des Einzelhandels gegenüber dem Trend E-Commerce den Kassenmarkt mit Innovationen bereichern und innovativer machen«, erklärt Dietz.

Während nicht alles digital Machbare am PoS von Vorteil ist, könnte ein Themenfeld aus der digitalen Welt für neue Impulse sorgen, das einen ähnlich langen Dornröschenschlaf wie Mobile Payment hielt: das vernetzte Heim. »Das Smart Home-Potenzial ist nach wie vor nicht ausgeschöpft und verspricht IT-Händlern sowie Flächenmärkten hohe Absatzchancen – ein entsprechendes lösungsorientiertes Beratungs-Know-how des Verkäufers vorausgesetzt«, erläutert Yves Plaire, Vertriebsdirektor beim Distributor Siewert & Kau. Nur so könnten Händler weiterhin von lukrativen Margen profitieren. Überhaupt ist das Geschäft mit IT- und CE-Märkten in den letzten Jahren viel lösungsorientierter geworden und komplexe Technologien verlangen gerade von Händlern ein hohes Maß an Spezialwissen und Beratungskompetenz.

Auch deshalb haben sich die Anforderung an die Distributoren als Partner des Handels geändert. Eine reine Bereitstellung von Waren ist längst nicht mehr ausreichend. »Vielmehr braucht der stationäre Handel gezielte Unterstützung bei der Implementierung neuer Produktbereiche und Technologien in das eigene Portfolio«, erklärt Plaire. Nur so könne er weiterhin von lukrativen Margen profitieren.
Auch bei Ingram Micro ist man sich der veränderten Zusammenarbeit zwischen Handel und Distribution bewusst und hat reagiert. In den vergangenen Jahren hat man beim Broadliner besonderen Wert auf Themen wie flexible Servicelösungen, intelligente Datawarehouse-Systeme und eine Verbesserung der Logistik gelegt. Komplexe Auto Replenishment-Lösungen sind je nach Anforderung des Partners entweder bei Ingram Micro oder bei Dienstleistern installiert. »Neben den logistischen Leistungen benötigen unsere Partner deutlich mehr Flexibilität, was Produkte, Verfügbarkeiten und neue Produkttrends betrifft«, betont Christian Nolte, Director Sales B-2-C beim Distributor.

Auch Nolte sieht Smart Home als spannendes Thema für die Zukunft, stellt aber sogleich die Stolperfallen heraus, die das vernetzte Heim bislang am Durchbruch gehindert haben: »Hier wird das Business gehemmt, da die Vielzahl an Herstellern in diesem Bereich zwar innovative Produkte haben, aber auch ihre eigenen Standards setzen.« Sobald sich ein einheitlicher Standard etabliert habe, werde sich hier ein großes Potenzial eröffnen.

Sobald der Fall eintritt, ist der stationäre Fachhandel mit seinem direkten Kontakt zum Endkunden und der Möglichkeit, die Produkte im Zusammenspiel live zu erleben, gegenüber dem Online-Handel deutlich im Vorteil. Einen großen Vorsprung sieht Yves Plaire bei individuellen Anwenderszenarien, die speziell auf die Bedürfnisse der Endkunden zugeschnitten sind. Solche Lösungen ermöglichen einen ganzheitlichen Cross-Selling-Ansatz, von dem Händler und Konsumenten gleichermaßen profitieren. »Voraussetzung hierfür ist ein Distributionspartner mit höchster Produktverfügbarkeit und maximaler Flexibilität innerhalb der Logistik«, so der Siewert & Kau-Manager und zieht damit dasselbe Fazit wie sein Kollege bei Ingram.


  1. PoS-Digitalisierung mit Hindernissen

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu INGRAM Micro Distribution GmbH

Weitere Artikel zu ALSO ABC Trading GmbH

Weitere Artikel zu TD Synnex

Weitere Artikel zu Siewert & Kau

Weitere Artikel zu DexxIT GmbH & Co. KG

Weitere Artikel zu Also Deutschland

Weitere Artikel zu Softengine

Matchmaker+