Das Xen-Projekt (Open-Source) ging ursprünglich mit einem paravirtualisierenden Hypervisor an den Start. Gastsysteme mussten einen modifizierten Kern verwenden. Dank der neuen Virtualisierungsfunktionen in den CPUs von AMD und Intel arbeitet Xen auch als Vollvirtualisierer. Eine Reihe kommerzieller Implementierungen nutzen Xen. Dazu gehört unter anderem auch Virtual Iron, ein Unternehmen das unlängst von Oracle übernommen wurde.
Hersteller: Citrix
Charakteristik: Hypervisor
Preis: kostenlos
Web: www.xenserver5.com
+ Kostenloser Hypervisor mit Profi-Funktionen
+ Gute und übersichtliche Admin-GUI
+ Automatischer Paravirtualisierungs-Support für Linux-Gäste
Citrix kaufte 2007 den kommerziellen Unternehmenszweig »XenSource«. Der Hypervisor an sich bleibt der Community jedoch erhalten. Ursprünglich verkaufte Citrix die kommerzielle Xen-Implementierung. Seit einigen Wochen gibt der Hersteller diesen Xen-Server-5 jedoch gratis aus.
Dieser installiert sich als exklusives System auf einem Rechner, der eine 64-Bit-CPU mit VT-Funktionen benötigt. Während der Installation muss ein LAN-Interface für den Remote-Management-Zugang passend konfiguriert werden.
Die Verwaltung des Xen-Servers übernimmt das Windows-Tool »XenCenter«. Einen Management-Server wie bei Vmware gibt es hier nicht. Der jeweils erste Xen-Server innerhalb eines Verbandes übernimmt die Rolle des Masters.
Mit dem Xen-Center stellt der Administrator die Verbindung zum Master und damit auch den weiteren Servern her und verwaltet deren Ressourcen sowie die VMs. Zuerst werden auf den Host-Systemen logische Netzwerke deklariert, auf die die virtuellen Maschinen Zugriff erhalten. Die LANs lassen sich mit einem oder zwei Netzwerk-Interfaces (Bonding) verbinden, oder arbeiten als internes Netzwerk.
Ebenso legt der IT-Manager Speicherpools für die VMs an. Xen unterstützt FC- (Fibre-Channel) sowie iSCSI-SANs und NFS-Freigaben. Um Maschinen im laufenden Betrieb von einem Xen-Server zu einem anderen zu verschieben, müssen diese auf SAN- oder NFS-Laufwerke liegen.
Um ISO-Dateien als virtuelle CD-Laufwerke verwenden zu können, muss der Administrator dafür gesonderte ISO-Libraries via SMB/CIFS oder NFS erstellen. Im Test funktionierte das mit NFS jedoch nicht. Citrix verweist ohnehin darauf, dass Xen NFS-Verbindungen als Hard-Links mountet. Ein Verbindungsproblem zum NFS-Server kann den Xen-Server blockieren oder gar zum Absturz bringen.