Ob Fachkräftemangel oder neue Arbeitsmodelle wie Hybrid Work – kleine und mittlere Unternehmen stehen vor immer neuen Herausforderungen. Währenddessen müssen sie fortlaufend ihre Digitalisierung vorantreiben. Welche Unterstützung können Managed Services Provider hierbei liefern?
Die deutsche Wirtschaft ist vom Mittelstand geprägt. Von den heimischen drei Millionen Unternehmen gehören 90 Prozent in diese Kategorie. Daher hängt der Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland besonders von den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ab, die sich gerade in einer unübersichtlichen Lage befinden. Denn einerseits steigt der Druck von außen durch permanente Krisen und immer neue Anforderungen. Andererseits behindern interne Herausforderungen wie Alt-IT-Systeme, gewachsene Strukturen und Fachkräftemangel flexible Lösungen.
Für eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit setzen daher immer mehr KMU in Deutschland auf Managed Services. Dabei handelt es sich um eine IT-Dienstleistung von einem externen Anbieter im Auftrag des Unternehmens. Der Managed Services Provider (MSP) sorgt für die bedarfsgerechte technische Lösung mit aktueller Hard- und Software, der nötigen Sicherheit und kümmert sich mit den richtigen Service-Dienstleistungen auch um Störungen und Notfälle.
Das Unternehmen als Auftraggeber muss sich somit nicht mehr selbst um den Einsatz der IT kümmern. So wird auch der Suche nach Fachkräften sowie dem Aufbau eigener Prozesse und Infrastrukturen entgegengewirkt. Oft kann ein MSP eine bestimmte Leistung effizienter durchführen, weil er darauf spezialisiert ist und Erfahrung aus ähnlichen Projekten für andere Kunden mitbringt.
Beim Bedarf der KMU werden drei Trends offensichtlich: Klassisches Netzwerk, IT-Security und Hybrid Work.
Bei Managed Service ist immer zu beachten: Der Auftraggeber gibt die Verantwortung für eine zuverlässige Durchführung der Aufgaben an einen Externen ab. Daher muss von Anfang an festgelegt werden, welche Leistungen genau der MSP erbringen soll, in welchem Umfang und in welcher Qualität. Dabei sind auch die Kosten und Abrechnungsmodalitäten exakt abzuklären.
Viele MSPs spezialisieren sich auf Großunternehmen. So müssen KMU prüfen, ob der Anbieter überhaupt geeignete Lösungen für sie im Portfolio hat und auf Augenhöhe mit ihnen agiert. Denn sie benötigen speziell für KMU entwickelte Services und nicht die verkleinerte Version einer Großkundenlösung. Mittelständische Anwender besitzen zwar ähnliche Bedürfnisse wie Enterprise-Kunden, aber sie benötigen eine deutlich einfachere, übersichtlichere Bedienung.
KMU sollten außerdem darauf achten, dass der Anbieter gewährleistet, dass er selbst entweder nur zuverlässige Lösungen einsetzt oder flexibel mehrere Technologien anbietet. Hersteller von IT-Technologien sollten außerdem einen langfristigen, zuverlässigen und ausfallsicheren Betrieb seiner Lösungen sicherstellen, um für KMU geeignet zu sein.
Der Einstieg erfolgt häufig über Managed Network Services. Denn der Betrieb des eigenen Netzwerks bildet für den Mittelstand oft eine große Herausforderung, sowohl aufgrund des hohen Aufwands und Kosten als auch angesichts des Fachkräftemangels. Im nächsten Schritt lässt sich dieser Netzwerk-Service mit weiteren Diensten ergänzen. Dabei kann der Partner neben den bereitgestellten Funktionen eigene Mehrwertdienste bieten. MSPs mit vielen Kunden lernen etwa aus dem Sicherheitsvorfall bei einem Kunden und übertragen die Schutzmechanismen auf die anderen. Von IT-Infrastruktur bis hin zu Collaboration können KMU zahlreiche Services bei Bedarf einkaufen und diese auf Basis ihrer Herausforderungen individuell konfigurieren lassen.
Nicola Knop, Direktorin SMB und Mitglied der Geschäftsführung bei Cisco Deutschland