Von Außerhalb betrachtet ist ein Datacenter nur ein Teil eines Unternehmens. Es ist in den meisten Prozessen tief verankert, bildet die Grundlage für die gesamte Kommunikation und kann sich wie sämtliche elektrischen Unternehmensressourcen den steigenden Energiekosten nicht entziehen. Somit müssen auch im Datacenter die Kosten für Energie transparent sein und Optimierungspotenziale genutzt werden.
Monitoring im Bereich der Energie ist in der Industrie usus. Ebenfalls ist das Monitoring der Infrastruktur und Server in der IT schon seit mehreren Jahren gegeben. Allerdings diese beiden Themen miteinander zu verbinden, hört sich für die meisten neu und aufwändig an. Im Grunde genommen ist es aber weder neu noch aufwändig, wenn die vorhandenen Interfaces und Ressourcen optimal zusammengeführt werden. Sämtliche Geräte der Infrastruktur für die Versorgung des Rechenzentrums können in irgendeiner Form kommunizieren. Angefangen von der Stromeinspeisung über einen Energiezähler mit einem Bus-Interface weiter über die USV, die in den meisten Fällen auch eine Bus-Schnittstelle bereitstellt, bis hin zu einfachen digitalen Kontakten, die Informationen liefern und so ein indirektes Energiemonitoring auf den Geräten darstellen. Auf Basis dieser kommunikationsfähigen Geräte lässt sich eine Grundtransparenz des Rechenzentrums erstellen und somit eine adäquate Datenbasis für die Bestimmung der Energieeffizienz oder Nicht-Energieeffizienz schaffen. Mit Hilfe dieser Daten kann das Optimierungspotenzial ermittelt werden und diese liefern zudem eine gute Grundlage für den spezifischen ROI der verwendeten Komponenten. Folglich ist der Einstieg in ein Energiemonitoring im ersten Schritt einfach, denn der Aufwand hält sich in Grenzen. Natürlich sollte der Detaillierungsgrad der Messungen in dem kontinuierlichen Prozess der Energieeffizienz stetig erhöht werden, zum Beispiel durch die Kommunikationsfähigkeit bei neuen Komponenten oder der Installation weiterer Messgeräte. Hierbei gilt es zu beachten, dass die Messgeräte oder Komponenten möglichst herstellerunabhängig kommunizieren.
Denn Ziel muss es sein: das Energiemonitoring des Unternehmens und das Energiemonitoring des Rechenzentrums nicht als zwei Inseln zu verstehen, sondern diese beiden Welten als ganzheitliches, integriertes System zu betrachten. Ferner sollte das ganzheitliche Energiemonitoring kein hochkompliziertes Expertensystem sein, denn letztlich muss eine schnelle und einfache Auswertung aller wichtigen Informationen für alle involvierten Personen im Unternehmen gegeben sein. Ein Energiemonitoring ist im gesamten Lebenszyklus des Rechenzentrums ein wichtiges Werkzeug für die Optimierung des Energieverbrauchs – von der Detektion der Überwachung bis hin zu Investition in neue Systeme oder eines ganzen Datacenters. Zudem lässt sich auf dieser Basis des ganzheitlichen Energiemonitorings die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen sicher stellen und Fehlinvestitionen verhindern.