Energieeffizienz

Optimierungspotenziale im Datacenter

31. Mai 2013, 13:18 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant aus Neuburg an der Donau

Fortsetzung des Artikels von Teil 12

Expertenkommentar: Wirkungsgrad

Astrid Hennevogl-Kaulhausen, Geschäftsführerin Newave USV Systeme
Astrid Hennevogl-Kaulhausen, Geschäftsführerin Newave USV Systeme
© Newave USV Systeme

In der heutigen Zeit stehen Rechenzentrumsbetreiber täglich vor außerordentlichen Herausforderungen: Ansteigende Rechenleistung bei gleichzeitiger Optimierung der Energieeffizienz, sowie hohe Flexibilität bei gleichzeitig niedrigen Betriebskosten und höchster Verfügbarkeit. Dieser tägliche Spagat verlangt von den Betreibern eine entsprechende Gesamtbetrachtung, sowie anschließender Betrachtung der einzelnen RZ-Komponenten, allerdings unter Berücksichtigung der Auswirkungen im Gesamtkontext.

Wenn wir nun trotzdem in die Einzelbetrachtung einsteigen, ist das USV-System (unterbrechungsfreie Stromversorgung) mit ein Kernstück des Datacenters, kann dieses doch bis zu 16 Prozent der gesamten Energie im Datencenter verbrauchen. Welche Optimierungsmöglichkeiten bieten sich nun hier. Dazu ist festzustellen, dass aufgrund der hohen Verfügbarkeitsanforderungen idealerweise das RZ redundant aufgebaut ist, und somit auch die USV diesen Ansprüchen genügen muss. Dies impliziert allerdings, dass die eingesetzten USVen nicht im Volllast-, sondern permanent im so genannten Teillastbetrieb arbeiten. Und hier kommt der Wirkungsgrad ins Spiel, welcher ein bestimmender Faktor für die Energieeffizienz eines USV-Systems ist. Dieser hängt vom Verhältnis zwischen Eingangs- und Ausgangswirkleistung ab – er gibt die Effizienz der Energieübertragung in Prozent wieder.

Die Auslastung im Teillastbetrieb liegt im Normalfall zwischen 30 und maximal 50 Prozent. Neue USV-Anlagen sind bereits technisch so ausgelegt, dass ihr Wirkungsgrad exakt in diesem Auslastungsbereich mit die höchsten Werte aufweist. Dies war nicht immer so. Bei älteren Anlagen ist die Wirkungsgradkurve so ausgelegt, dass sie die besten Werte bei etwa 80 Prozent Auslastung erreicht und diese im Teillastbereich massiv abfallen.

Des Weiteren ist ein hohes Maß an Flexibilität gefordert. Dies bedeutet, dass sämtliche Komponenten im Rechenzentrum möglichst einfach an sich täglich ändernde Anforderungen angepasst werden müssen, auch das USV-System. Hier bietet sich an, mit modularen Systemen zu arbeiten. Diese gewährleisten ein einfaches Upgraden (Leistungserweiterung) oder auch Downgraden im laufenden Betrieb. Somit ist eine optimale Auslastung (siehe Wirkungsgrad) gewährleistet.

Als Fazit bieten sich also zwei Bereiche mit hohem Optimierungspotenzial an: Der Einsatz neuer Geräte mit optimal ausgelegten Wirkungsgraden sowie der Einsatz modularer USV-Systeme, um schnell und flexibel auf aktuelle Leistungsanforderungen zu reagieren.

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