Die Gesamtkosten von Datacentern unterteilen sich im Wesentlichen in Anschaffungs-, Wartungs-, Personal- und Betriebskosten. Bisher wurden typischerweise lediglich die ersten zwei Kostenfaktoren bei der Anschaffung beziehungsweise dem Austausch alter Hardware berücksichtigt. Die Betriebskosten gingen eher gering in die Gesamtkosten ein und unterlagen zudem häufig einer anderen Verantwortung. Aufgrund gestiegener Energiepreise und gestiegenem Energiebedarf treten die Betriebskosten nun deutlich in den Vordergrund. Bisher beschränkten sich die Rechnungsmodelle auf eine Optimierung während der Planungsphase.
Jedoch ist der Strompreis nicht mehr konstant. Zudem unterliegt der Strompreis starken Schwankungen. So kann sich beispielsweise heuer je nach aktueller Angebots- und Nachfragesituation der Preis innerhalb von wenigen Stunden vervielfachen. Größere Datacenter mit typischerweise einer Leistungsaufnahme von einigen hundert Kilowatt bis hin zu einem zweistelligen Megawatt-Wert könnten stark von diesen Preisschwankungen profitieren, wenn es gelänge, den Verbrauch an diese Faktoren anzupassen.
In Zeiten geringer Auslastung wird der Energieverbrauch des typischerweise für Spitzenlasten ausgelegten Datencenters reduziert, indem die virtuellen Maschinen (VMs) auf sinnvoll ausgelastete Server verteilt und ungenutzte Server abgeschaltet werden. Problematisch gestaltet sich hierbei jedoch der Umgang mit dem schwankendem Bedarf an Rechenleistung. Ist ein Server abgeschaltet, so erfordert dessen Reaktivierung Zeit. Solchen Engpässen kann durch genaue Vorhersagen des Lastverhaltens vorgebeugt werden. Je genauer sich der Ressourcenbedarf oder die Bedarfsschwankung bestimmen lässt, desto weniger wird unnötig Energie durch vorgehaltene aktive Reserven verbraucht. Die genaue Vorhersage des Lastverhaltens und die Abschätzung des entsprechend benötigten Ressourcenbedarfs sind daher Schlüsselparameter für den energieeffizienten, also ökologisch und ökonomisch optimalen Betrieb eines Datacenters.