Unternehmen haben zunehmend Interesse daran, ihr Business „grüner“ zu gestalten und schauen sich nach effizienteren, umweltfreundlicheren Methoden um. Heutzutage ist klar, dass umweltfreundlich nicht teurer bedeutet, sondern dass Energieeffizienz vor allem dabei hilft, Kosten zu sparen. Die Branche versteht immer besser, Einsparmöglichkeiten in Rechenzentren optimal auszunutzen, wie eine Reihe neuer Konzepte aus den letzten Jahren zeigt. Rechenzentren mit einem PUE-Wert von 1,2 werden immer mehr zur Regel und Best-Practices erreichen bereits die Marke von 1,1.
Um die Energieeffizienz zu steigern, ist Kühlung nach wie vor eines der größten Themen. Angefangen mit einem intelligenten Gebäudemanagement, um das vor allem neu geplante Rechenzentren nicht mehr herumkommen. Denn schon der richtige Grundriss des Rechenzentrums ist ein Schlüssel zu effizienterer Kühlung. Durch eine strategisch günstige Platzierung der Server und der CRAH-Einheiten können heutzutage Kalt- und Warmluftgänge geschaffen werden, die so gut voneinander abgeschottet sind, dass sich der Kühlaufwand bereits um bis zu 20 Prozent reduzieren lässt. Modernste Rechenzentren nutzen darüber hinaus den natürlichen Luftstrom und sparen sich dadurch den Energieaufwand beim Transport über strombetriebene Systeme.
Kühlung ist dann effektiv, wenn der manuelle Aufwand so gering wie möglich ist. Deshalb halten Konzepte wie Free-Cooling, Geothermie, Kühlung durch Grundwasser, adiabatische Kühlung, Absorptions- und solare Kälte zunehmend Einzug in Rechenzentren. Die Einführung neuer Technologien bedarf dabei aber für jeden Standort eine eigene Strategie, denn das optimale Konzept für eine effiziente Kühlung ist von Rechenzentrum zu Rechenzentrum unterschiedlich, nicht zuletzt wegen geographischer Gegebenheiten.
In jedem Fall finden wir in Deutschland jedoch was Free-Cooling angeht, sehr gute Voraussetzungen vor. 2012 beispielsweise hatten wir bei einer durchschnittlichen Temperatur von 9 Grad sieben Monate lang Durchschnittstemperaturen von unter 10 Grad – für Rechenzentren ein Umwelt- und Einsparpotenzial, das quasi in der Luft liegt, denn die Kompressoren könnten mehr als die Hälfte des Jahres aus bleiben. Der reine Verdichterbetrieb, also die Kühlung mit purer Kompressorleistung, ist hingegen nur an wenigen sehr heißen Tagen im Jahr notwendig. Es gibt Beispiele die zeigen, dass sich die Investition in ein Free-Cooling-System oft schon nach einem Jahr amortisiert; das ist, gemessen an einer Laufzeit von mindestens zehn Jahren, ein immenses Sparpotenzial.
Das Green Grid gibt seit 2009 regelmäßig Kühlungs-Landkarten heraus, die dies bestätigen – in ganz Europa könnten demnach Rechenzentren, die mit entsprechenden Economisern arbeiten, im Durchschnitt 20 Prozent Kosten und Emissionen einsparen und darüber hinaus die Umwelt schützen.