Steigender Absatz in Industrieländern

Der PC-Markt meldet sich zurück

10. Juli 2014, 10:39 Uhr | Lars Bube
Der PC-Markt erobert sich Budget aus dem Tablet-Bereich zurück. (Foto: vege - Fotolia.com)
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Erstmals seit zwei Jahren ist der PC-Markt im zweiten Quartal wieder gewachsen. Die vier großen Hersteller konnten im EMEA-Raum sogar um mehr als 20 Prozent zulegen. Der Tablet-Boom flaut hingegen ab.

Die Marktforscher von Gartner rufen die Trendwende im PC-Markt aus: Nach acht Quartalen mit rückläufigen Verkaufszahlen in Folge konnten im zweiten Quartal 2014 mit 75,8 Millionen erstmals wieder mehr PCs verkauft werden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zwar nimmt sich das weltweite Wachstum mit 0,1 Prozent Plus gegenüber dem Vorjahr auf den ersten Blick relativ bescheiden aus, allerdings scheint der Negativtrend damit vorerst gestoppt. Zudem wurde dieses Ergebnis von weiter sinkenden Verkaufszahlen in den Schwellenländern gedrückt. In den westlichen Industrieländern verzeichneten die Analysten hingegen teilweise starkes Wachstum. Am größten war dieser Anstieg der Verkaufszahlen in Europa. Im gesamten EMEA-Raum sind die PC-Absätze gegenüber dem Vorjahresquartal um 8,6 Prozent auf insgesamt 22,5 Millionen Geräte gewachsen.

Gartner geht davon aus, dass sich der PC-Markt in den nächsten Quartalen weiter stabilisieren und ein leichtes Wachstum beibehalten wird. Als Hauptgrund für die Trendwende haben die Marktforscher einen Umschwung bei den Geräteklassen ausgemacht. Insbesondere der Tablet-Hype habe seinen Zenit nun überschritten, sind sich die Experten sicher. Inzwischen sind die meisten Haushalte und Unternehmen in den westlichen Ländern weitgehend mit Tablets ausgestattet, weshalb die Verkaufszahlen insbesondere bei Premium-Tablets rückläufig sind. Damit werde sowohl im privaten als auch im Unternehmensumfeld wieder mehr Budget für die Anschaffung neuer PCs frei. Das größte Wachstum wiesen dafür laut Gartner derzeit die ebenfalls zur Kategorie PC zählenden ultramobilen und hybriden Geräte auf, die bei den Käufern sowohl Desktop-PCs und klassische Notebooks als auch Tablets ersetzen. »Nachdem das Ende des Supports für Windows XP die Verkäufe in den entwickelten Märkten mit angetrieben hat, wird dieser Erneuerungszyklus den Markt in den nächsten Quartalen stabilisieren«, prognostiziert Chefanalyst Mikako Kitagawa.

Etwas verzögert stellt sich hingegen die Entwicklung in den Schwellenländern dar. Dort waren weiterhin vor allem günstige Tablets gefragt. Deshalb wird es nach Ansicht der Marktforscher noch eine Weile dauern, bis der PC-Markt auch hier wieder anziehen kann. Eine Zwischenstufe stellen die osteuropäischen Märkte dar, die gerade den Umkehrpunkt vom Tablet-Boom zurück zu neuen PC-Formen erreichen. Durch die leichte wirtschaftliche Stabilisierung beginnen die Unternehmen und Privatkunden auch dort allmählich in neue Geräte zu investieren, welche die Vorteile von Touch-Bedienung, Mobility, Produktivität und Rechenleistung vereinen. Bei den Verkaufszahlen äußerte sich dies in einer Stagnation sowohl bei Tablets als auch bei PCs. Allerdings könnte sich der anstehende Aufschwung im PC-Geschäft durch Krisen wie aktuell in der Ukraine noch etwas verzögern.


  1. Der PC-Markt meldet sich zurück
  2. Kampf um die Spitze: HP gegen Lenovo

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