Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben

Server-Markt geht gestärkt aus der Coronakrise

18. September 2020, 13:00 Uhr | Michaela Wurm

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Kaum Einbußen bei der Distribution

Bernhard König, Acondistec
Bernhard König, seit März 2020 Leiter Presales bei Acondistec
© Acondistec

Bei Server-VAD Acondistec verlief die Kurve ähnlich, aber nicht so ausgeprägt, wie Bernhard König, seit März 2020 Leiter Presales, bestätigt: »Im März/April ging es ein bisschen nach unten. Für viele Firmen war die Priorität erstmal die Homeoffice-Ausstattung der Mitarbeiter. Letztendlich haben wir es aber bei den Projekten und Umsätzen gar nicht gespürt.« Das meiste sei ohnehin Projektgeschäft mit Lebenszyklen von drei bis fünf Jahren. »Da ist der Bedarf da und der Zwang, zu investieren. Das kann man nicht einfach absagen.« Trotz der Einschränkungen sei bei den meisten Firmenkunden auch die Installation und Inbetriebnahme vor Ort fast immer möglich gewesen. Nur bei den Schulungen habe der VAD gemerkt, dass viele Mittelständler ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt hatten.

Für die zweite Jahreshälfte ist König ebenfalls zuversichtlich: »Wir haben jetzt schon viele Anfragen für November und Dezember. Das vierte Quartal ist ohnehin unser stärkstes Quartal. Das wird auch 2020 so sein. Auch die Mehrwertsteuersenkung wirkt sich hier aus, nicht bei einem Server, aber bei Projekten im sechsstelligen Bereich macht das schon was aus.«

Einen sehr starken Jahresauftakt verbuchte Server-Distributor Macle. »Wir hatten ein sehr starkes erstes Quartal wegen der hohen Nachfrage nach Homeoffice-Ausstattung«, berichtet Geschäftsführer Andreas De Matteis im Gespräch mit ICT CHANNEL. Aber auch die Nachfrage nach Servern und Upgrades sei hoch gewesen, um die Infrastruktur an den wachsenden Bedarf für Mitarbeiter im Homeoffice anzupassen. Dagegen sei das zweite Quartal etwas schwächer ausgefallen, weil viele Firmen geschlossen hatten und nicht einmal die IT-Techniker rein durften. Eine schwierige Situation für einen Distributor, der auf IT-Infrastruktur, Server und Netzwerklösungen spezialisiert ist.

Seit Juli sei wieder Leben eingekehrt, so de Matteis. Die Nachfrage nach IT-Infrastruktur steige seither kontinuierlich und viele liegengebliebene Projekte würden nachgeholt. Er rechnet im dritten und vierten Quartal mit einem deutlichen Anstieg, weil viele Firmen Nachholbedarf haben und zur Normalität zurückkehren wollen. »Ich erwarte ein starkes viertes Quartal, wenn es bis dahin keine großen Verwerfungen gibt, und auch einen guten Abschluss 2020«, so der Geschäftsführer. Für 2021 sei die Prognose schwierig. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage geht er von einer moderaten Nachfrage nach neuen Servern aus.

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