Dank einem starken vierten Quartal ist der PC-Absatz in Deutschland im vergangenen Jahr leicht gewachsen. Vor allem die steigende Nachfrage nach teuren Geräten bei Business-Kunden, die auf Windows 10 wechseln, sorgt auch 2017 für positive Aussichten.
Immer mehr Nutzer stellen auf Windows 10 um und investieren dabei auch gleich in neue Hardware. Dank dieser Neukäufe konnte der PC-Markt im vierten Quartal 2016 wachsen. Laut den Marktforschern von Gartner wurden in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres in Deutschland insgesamt 3,2 Millionen Desktop-PCs, Notebooks und Premium-Ultramobiles verkauft. Das entspricht einem Zuwachs von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und von 31,3 Prozent gegenüber dem dritten Quartal. Dank dieser Entwicklung konnte sogar das Gesamtjahr 2016 erstmals seit Jahren wieder mit einem leichten Zuwachs um 0,6 Prozent auf 10,4 Millionen Geräte abgeschlossen werden. Maßgeblicher Treiber der positiven Entwicklung war laut Gartner der sich lösende Hardware-Investitionsstau in Unternehmen. Im Jahresendspurt wurden neun Prozent mehr Business-PCs verkauft als noch 2015.
Diese Neukäufe fanden vor allem im mobilen Segment statt. Während im Vergleich zu 2015 sechs Prozent weniger Desktops abgesetzt werden konnten, stieg die Nachfrage nach Standard-Notebooks um sechs Prozent. Das größte Wachstum verzeichnete Gartner jedoch bei den teuren ultramobilen Geräten, deren Absatzzahlen um 21 Prozent zulegten. »Der Bedarf an Geräten mit klappbarem Gehäuse (Standard und UMP) bleibt hoch, während Hybrid-Geräte weiter ein Nischenprodukt darstellen«, präzisiert Meike Escherich, Principal Analyst bei Gartner. Diese Trends werden sich den Marktforschern zufolge auch in diesem Jahr fortsetzen. Damit kann sich der deutsche Fachhandel nach langen Zeiten des Darbens gleich doppelt freuen. Er profitiert von einer steigenden Nachfrage, die zudem vor allem höherpreisige Geräte einschließt.
Selbst im stagnierenden Consumer-Segment geht die Nachfrage immer mehr in Richtung teurer Gaming-PCs und Highend-Geräte, an denen sich für den Handel mehr verdienen lässt. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass Intel letztes Jahr vor allem den Absatz seiner teuren Core i7-Prozessoren steigern konnte. Diese gelten als Voraussetzung für anspruchsvolles Gaming und vor allem Virtual Reality (VR). Darüber hinaus hat es in diesem Quartal sogar Apple geschafft, in die Top 5 einzuziehen und mit 245.000 verkauften PCs einen Marktanteil von 7,6 Prozent zu erobern – mehr als Dell und Asus, die sonst klar vor Apple liegen.