Die Marktforscher von IDC erwarten, dass sich der deutsche PC-Markt im kommenden Jahr wieder erholt – wenn sich die Lagerbestände bis dahin normalisiert haben. Bis Ende des Jahres sieht es noch düster aus. Im 3. Quartal waren die Zahlen erneut rückläufig. Das Jahresendquartal soll besser ausfallen.
Die Vorhersagen von IDC für den PC-Markt zeigen einen Silberstreifen am Horizont. Die Marktforscher erwarten für das kommende Jahr endlich wieder steigende Verkaufszahlen in Deutschland, „da sich die Auslieferungssaisonalität nach Jahren, die durch einen Lockdown-induzierten Boom-and-Bust-Zyklus gekennzeichnet waren, normalisieren dürfte“. Durch die Engpässe in der Lieferkette während der Boom-Phase hatten sich laut IDC enorme Rückstände aufgebaut, die in der Bust-Phase abgebaut wurden, was zu großen Lagerbeständen geführt habe. „Der Markt hat sich seit dem Ausbruch der Pandemie nicht wirklich normalisiert", sagt Daniel Goncalves, Senior Research Manager, European Devices, IDC. „Wenn die Lagerbestände wieder ein gesundes Niveau erreichen und sich alle Akteure in der PC-Lieferkette an die aktuelle Nachfragesituation anpassen, werden sich die PC-Verkäufe allmählich an die Ausverkäufe anpassen.“
Wenn dieses Szenario wie erhofft eintritt, prognostizieren die IDC-Analysten für den deutschen PC-Markt im kommenden Jahr wieder ein Wachstum von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Düstere Aussichten bis Jahresende
Bis dahin ist jedoch noch eine Durststrecke zu überwinden. Denn die PC-Verkäufe gingen auch im gerade beendeten 3. Quartal 2023 weiter zurück. Laut IDC schrumpfte der deutsche PC-Markt um 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und auch die Aussichten für das Gesamtjahr sind noch nicht erfreulich. Das von IDC prognostizierte Liefervolumen von 9,6 Millionen Einheiten im Jahr 2023 entspricht einem Rückgang von 14,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, da Hersteller und Distributoren angesichts der wirtschaftlichen Rezession in Deutschland weiter zurückhaltend bleiben. IDC geht jedoch davon aus, dass der Rückgang der PC-Lieferungen in der zweiten Jahreshälfte 2023 schwächer ausfallen wird als in den vorangegangenen 12 Monaten, unter anderem weil die Ausgangsbasis für den direkten Vergleich nun niedriger ist.
„Wir erwarten, dass der deutsche PC-Markt im vierten Quartal 2023 zu einem positiven Wachstum zurückkehrt, nachdem er in sechs aufeinanderfolgenden Quartalen im Jahresvergleich rückläufig war", erklärt Malini Paul, Senior Research Manager für European Devices bei IDC. „Die Erholung des PC-Marktes wird sich im Jahr 2024 und darüber hinaus langsam fortsetzen, dank eines voraussichtlichen gesunden Lagerbestands und einer starken Pipeline von Vertragsabschlüssen.