Der Boom rund um Künstliche Intelligenz sorgt in Deutschland für steigende Nachfrage. Laut Bitkom werden dieses Jahr die Ausgaben für KI-Software, -Dienstleistungen und -Hardware um ein Drittel auf 6,3 Milliarden Euro steigen. 2024 erwartet der Branchenverband ein weiteres Wachstum um 30 Prozent.
Der Hype um Künstliche Intelligenz macht sich auch auf dem deutschen IT-Markt bemerkbar. Der Branchenverband Bitkom registriert eine stark steigende Nachfrage. Bereits in diesem Jahr werden die Ausgaben für KI-Software, -Dienstleistungen und entsprechende Hardware laut Bitkom voraussichtlich auf 6,3 Milliarden Euro steigen. Das ist ein Plus von 32 Prozent gegenüber 2022, als 4,8 Milliarden Euro für Künstliche Intelligenz ausgegeben wurden. Die Zahlen basieren auf Daten des Marktforschungsunternehmens IDC.
„Der Start von ChatGPT vor einem Jahr war eine Initialzündung für den KI-Einsatz. ChatGPT hat vielen Menschen erstmals vor Augen geführt, was KI heute schon leisten kann“, erklärt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Für Unternehmen war es noch nie so einfach und kostengünstig wie heute, KI einzusetzen und erste Erfahrungen zu sammeln. Diese Chance gilt es, jetzt zu nutzen.“
Den größten Anteil an den KI-Ausgaben in diesem Jahr hat danach KI-Software (4,1 Milliarden Euro), gefolgt von Dienstleistungen rund um KI (1,3 Milliarden Euro) sowie Hardware (0,9 Milliarden Euro). Im kommenden Jahr wird nach aktuellem Stand ein ähnlich starkes Wachstum erwartet. 2024 sollen die Ausgaben erneut um 30 Prozent auf dann 8,2 Milliarden Euro steigen, 2025 könnte sogar die 10-Milliarden-Euro-Marke übersprungen werden. Die Marktentwicklung hänge sehr stark vom Regulierungsrahmen ab, betont Wintergerst: „Anbieter und Anwender von KI brauchen einen sicheren Rechtsrahmen, deshalb ist richtig, dass sich die EU um einen AI Act bemüht. Allerdings müssen wir darauf achten, dass der Schuss anders als bei der Datenschutz-Grundverordnung nicht nach hinten losgeht. In das Zentrum des AI Acts gehören kritische KI-Anwendungen und nicht die sogenannten Foundation Models als Basis-Technologie.“
Viele Menschen haben in diesem Jahr erstmals direkten Kontakt mit Künstlicher Intelligenz gehabt, seitdem am 30. November 2022 ChatGPT öffentlich zugänglich war. Laut einer aktuellen Bitkom-Befragung unter 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren haben 34 Prozent den KI-Chatbot schon einmal ausprobiert. Zwei Drittel (66 Prozent) glauben, dass ChatGPT und ähnliche Anwendungen unser Leben grundlegend verändern werden.
Zur Methodik:
Die Umsatzzahlen und Marktprognosen zum KI-Markt in Deutschland basieren auf aktuellen Berechnungen und Studien des IT-Marktforschungsunternehmens IDC (IDC's Worldwide Black Book 3rd Platform Edition, V2 2023). Grundlage der Angaben zum Einsatz von ChatGPT ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.004 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.