Das Missbrauchsrisiko ist nicht von der Hand zu weisen: Eine aktuelle repräsentative Umfrage der Unternehmensberatung Corporate Trust zum Thema „Industriespionage“ beziffert einen jährlichen Schaden von 11,8 Mrd. Euro für die deutsche Wirtschaft. Vor zwei Jahren betrug die Höhe des geschätzten Schadens lediglich ein Drittel. "Vermutlich befinden wir uns bereits im Cybergeddon", sagt Studienleiter Christian Schaaf. "Es bleibt zu hoffen, dass sich die Unternehmen bald darauf einstellen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen."
So verzeichnete immerhin die Hälfte der befragten 6.800 Unternehmen Hackerangriffe auf ihre IT-Systeme. 41 Prozent stellten fest, dass elektronische Kommunikation abgefangen oder abgehört wurde. An dritter Stelle mit 38 Prozent steht das geschickte Ausfragen von Mitarbeitern durch Kunden oder Lieferanten und an vierter Stelle mit 33 Prozent der Datendiebstahl durch eigene Mitarbeiter. Betroffen sind vor allem innovative mittelständische Unternehmen. Doch gerade der Mittelstand ist sich der Risiken nur wenig bewusst und verfügt selten über ein wirksames Schutzkonzept. Als einen Lösungsansatz etablieren Unternehmen heute eine Trennung zwischen Privat und Business auf den Apps. Das ist ein wichtiger Schritt, der allein aber nicht ausreichend ist, um Dokumente zu schützen.
Unternehmen müssen gute Alternativen bieten
Informationssicherheit ist auch bei Cloud-Anwendungen möglich, doch dies erfordert eine Reihe von Maßnahmen. Angesichts dieser prekären Lage ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter für die Risiken sensibilisieren und ihnen wirklich sichere Anwendungen zur Verfügung stellen. Mitarbeiter dürfen nicht in Versuchung kommen, aus Gründen der Zeitnot oder der Praktikabilität rasch mal auf populäre, aber unsichere Anwendungen zugreifen zu müssen. Das bedeutet auch, dass die Werkzeuge, die ihnen das Unternehmen bietet, alle wichtigen Anforderungen der Mitarbeiter auf eine komfortable und flexible, aber sichere und verlässliche Weise erfüllen müssen.