Laut Binder ist der Trend zur Automatisierung nach wie vor in der kompletten Breite an Unternehmen ungebrochen – vielmehr verstärkt die aktuelle Krisensituation diesen noch, da sich damit der Fachkräftemangel proaktiv angehen lässt. »Im Grunde haben wir es gegenwärtig auch mit einer Art Fachkräftemangel zu tun, da Personal aufgrund von Quarantäne nachhause geschickt wird und nicht mehr verfügbar ist«, mein Binder. Simon ist davon überzeugt, dass das Thema Künstliche Intelligenz (KI) weiter Einzug auf dem Netzwerkmarkt halten wird, da die Vorteile offensichtlich seien. Er weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass KI-gestützte Automatisierung, erhöhte Programmierbarkeit und die Fähigkeit, auf der Grundlage von Erkenntnissen zu handeln, Attribute eines modernen, sich selbst validierenden Netzwerks seien. »Wir werden daher unter anderem weitere Fortschritte in den Bereichen Datenanalyse und Sicherheit sehen, die es ermöglichen, den Prozess des Netzwerkmanagements von proaktiv zu prädiktiv zu gestalten. So werden Netzwerkmanager entlastet und können sich auf geschäftsrelevante Themen konzentrieren. Dadurch können IT-Teams nicht nur eine proaktive Vorgehensweise anstreben, sondern die Systeme können auf der Grundlage von detaillierten Mustern, Verhaltensüberwachung und Netzwerkzustand vorhersagen, wann Probleme auftreten werden. Dadurch wird der Druck auf die IT-Ressourcen noch weiter verringert.«
Sicherheit steht an erster Stelle
Für Cyberkriminelle ist Corona ein gefundenes Fressen. Laut Binder haben seit dem Ausbruch der Pandemie Phishing- und Malware-Attacken eine Größenordnung erreicht, die schon vorher mit menschlichen Kapazitäten nicht abdeckbar war. Auch hier greifen KI und Machine Learning. Die automatisierte Beobachtung der Netzwerkumgebung kann gerade jetzt vor Bedrohungen schützen.
Auch Simon betont, dass für den Schutz der Endnutzer und deren Netzwerke unbedingt Sorge getragen werden muss und pocht vor diesem Hintergrund auf die Aktualisierung der Sicherhiets- und QoS-Richtlinien bei Videokonferenzen, die seit der Ausgangssperre gang und gäbe sind: »Ob Zoom oder Microsoft Teams – es muss für einen angemessenen Schutz der Endnutzer und deren Netzwerke gesorgt werden, um den Datenschutz und die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten.«
Ulonska bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: »Die Welt zu vernetzten, war noch nie wichtiger. Wir erleben gerade erst den Anfang einer neuen Art zu arbeiten, Kontakte zu knüpfen und alle Aspekte unseres Lebens zu leben. Dieser Modus wird mit dem Ende der Epidemie nicht enden. Künftig gibt es langfristige, anhaltende Verhaltensänderungen. Es ist daher notwendig, die Netzwerkkonnektivität durch eine schlanke, energieeffiziente, hoch automatisierte und agile IP-Infrastruktur zu verändern. Unsere Verantwortung als Wächter des Internets war schon immer wichtig. Sie war noch nie so wichtig wie heute.«