Eine Gesteigerte Nachfrage ist jedoch nutzlos, wenn die Lieferkette zusammenbricht. Einige Hersteller kämpfen momentan damit, sie aufrecht zu erhalten. Zwar fertigt AVM in Europa, aber einige Bauteile kommen aus Fernost. Selbst bei einer Sicherung der dortigen Produktion stellen die derzeitigen Frachtkapazitäten sowie die logistischen Wege das Unternehmen vor einige Herausforderungen. Angekommen in Europa wartet schließlich die nächste Hürde, die genommen werden muss: Die Teile müssen verbaut werden. Wie für alle anderen Hersteller auch stellt die Gesundheit der Mitarbeiter und Fertiger die oberste Priorität dar. »Wir arbeiten sehr intensiv an der Aufrechterhaltung der Lieferkette. Die Produktionsabläufe erfordern natürlich in der augenblicklichen Zeit Adaptionen. Aufgrund der vorherrschenden Unsicherheit über die Dauer der Ausnahmensituation lässt sich nur schwer sagen, wie sich das Ganze langfristig gestaltet. Im Moment haben wir allerdings alles im Griff und die Lieferkette steht«, erklärt Michael Sadranowski, Vice President Channel Sales bei AVM.
Mit diesem Problem steht der deutsche Hersteller von Produkten aus dem Bereich der Telekommunikation und Netzwerktechnik nicht alleine dar. Auch Cisco hat Prozesse ins Leben gerufen, die eine prompte Reaktion auf plötzliche Ereignisse ermöglichen. Hier kommt das weltweite Cisco-Netzwerk ins Spiel: Bestellungen können bei Bedarf umgeleitet werden und die Lieferung alternativer Komponenten lässt sich beschleunigen. Außerdem können Fertigungskapazitäten in anderen Regionen genutzt werden. Andere Unternehmen verfolgen derzeit eine ähnliche Strategie, um ihre Lieferketten weiterhin aufrechtzuerhalten.
Die gegenwärtige Situation erfordert eine intensive Kommunikation mit allen Beteiligten der logistischen Kette – von Bauteilelieferanten, über Logistiker, bis hin zu Herstellern und Distributoren. Das Gebilde ist fragil.
Es ist ein harter Kampf auf sämtlichen Ebenen für alle Beteiligten: »COVID-19 hat eine noch nie dagewesene Unterbrechung in der Lieferkette verursacht, was bei vielen Produktkategorien zu geringen Lagerbeständen geführt hat. Geringere Gesamtausgaben haben jedoch zu höheren Lagerbeständen bei ansonsten beliebten Produktlinien geführt«, so Su.