Analysiert man die steigenden Anforderungen an die geschäftliche und private Kommunikation, ergeben sich daraus bereits sehr konkrete Vorgaben für den Funktionsumfang einer modernen UCC-Lösung (siehe Kasten). Über den Funktionsumfang hinaus stellen Firmen an ihre UCC-Lösung drei Anforderungen:
Microsoft will mit Lync 2013 auf jede dieser Fragen eine plausible Antwort geben und entwirft eine ganzheitliche, tragfähige Strategie für die weitere Entwicklung. Der wichtigste Vorzug von Lync liegt dabei zweifellos in der festen Verankerung des UCC-Konzepts in der vertrauten Microsoft-Welt. Dies gilt zuvorderst für den Administrator, der keine Kompatibilitätsprobleme fürchten muss und bei der Implementierung in der Regel sehr gut auf eine ganze Reihe vorhandener Systeme aufsetzen kann – Stichwort: Active-Directory. Aber auch die Anwender tun sich erfahrungsgemäß leicht, neue Features wie Federation oder Presence-Management zu nutzen, wenn diese nahtlos in die bekannte Outlook-Umgebung eingebettet sind und mit klassischen Microsoft-Office-Anwendungen wie Word oder Excel kombiniert werden können.
On-Premise versus Cloud
Die zweite Stärke von Lync ist, dass sich Microsoft mit der Lösung gegen furchtsames Kleinklein und für den großen Wurf entschieden hat: Lync wird dem oben definierten umfassenden UCC-Anspruch – Kommunikation und Zusammenarbeit überall und jederzeit, für alle Nutzer, Endgeräte und Kommunikationswege – durchaus gerecht. Lync unterstützt unter anderem Desktop-Sharing, Videokonferenzen, IM-Gruppen, Applikationsfreigaben und umfassendes Presence-Management. Bei Bedarf sind all diese UCC-Features im Sinne einer Federation auch über Unternehmensgrenzen hinweg verfügbar. Der Austausch erfolgt dabei über Zertifikat-basierte Authentifizierung und TLS-/SRTP-Verschlüsselung.
Der dritte zentrale Vorteil von Lync liegt in der noch nicht hundertprozentig abgeschlossenen, aber doch schlüssig angelegten Cloud-Integration. Das Microsoft-Office-365-Portfolio liefert nicht den vollen Leistungsumfang einer On-Premise laufenden Lync-Installation. Der Enterprise-Voice-Bereich, der eine Lync-Lösung erst zu einer echten Telefonanlage mit UCC-Funktionen erweitert, fehlt komplett, und auch Audio- und Videokonferenz-Bridges lassen sich derzeit nur über Drittanbieter realisieren. Ungeachtet dieser Schwächen ist aber bereits abzusehen, dass die Weichen für tragfähige Cloud-Modelle gestellt sind. Einige attraktive Hybrid-Szenarien mit eingeschränkter Funktionalität wie die Kombination von Microsoft-Exchange On-Premise mit Lync aus der Cloud und Office-365-
Mobile-Apps sind schon verfügbar.