Das Prinzip Software-as-a-Service (SaaS) bringt die wirklich relevante Philosophie der B2B-Apps auf den Punkt. Was zuerst wenig spektakulär anmutet, entpuppt sich etwa innerhalb eines Unternehmens als Ansatz zu großen Veränderungen in der IT-Struktur. Hier zeigt sich sehr deutlich, dass wir nicht von „einfachen“ Programmen, sondern technologisch höchst anspruchsvollen Produkten sprechen.
Exemplarisch hat Siemens in seinem Whitepaper zu IT-Solutions and -Services vom April 2011 darauf hingewiesen: „Die Herausforderung für die traditionellen Leistungsanbieter sowie ihrer Zulieferer liegt in der Beherrschung von IT-Technologie als einer neuen Schlüsselkompetenz sowie der Fähigkeit, die Innovationsdynamik der IT-Branche mit den bisherigen Entwicklungszyklen in Einklang zu bringen.“ Diese Feststellung markiert auch einen Punkt, an dem seitens der Software-Hersteller und beratenden Unternehmen bereits grundsätzliche Überzeugungsarbeit gegenüber den anwendenden Branchen gefordert ist.
Im Rahmen einer Untersuchung zur aktuellen Marktsituation von Unternehmensanwendungen, die als Dienstleistung ausgeliefert werden, stellte das international renommierte Marktforschungsinstitut Gartner Ende 2010 fest: „In vielen Fällen werden diese Anwendungen gekauft und in das Unternehmen integriert, ohne dass dabei die IT-Abteilung beteiligt gewesen wäre.“
Applikationen als Service bedeutet, dass Programme von den einzelnen Rechnern verschwinden sollen, die in ihrem Umfang ohnehin völlig „oversized“ sind und entsprechend nur fragmentarisch genutzt werden. Ein Problem, das auch dem privaten PC-User hinlänglich bekannt ist. Stattdessen werden die Anwendungen ins Rechenzentrum verlegt. Dort werden sie zentral verwaltet und den Benutzern in allen Unternehmensstandorten nach Bedarf zur Verfügung gestellt. Allein wer dieses Prinzip verstanden hat, dürfte zukünftig kaum auf die Idee kommen, ausgerechnet die IT-Abteilung von diesbezüglichen Anschaffungen auszunehmen.