Für jedes Unternehmen gestaltet sich die Digitalisierung anders. Drei Vertreter geben Einblick in ihren Erfahrungsschatz.
Wie schätzen Sie den digitalen Reifegrad Ihres Unternehmens derzeit ein?
Udo Buermeyer: Wir sind auf einem sehr guten Weg und erhöhen den Reifegrad sukzessive entlang dreier Dimensionen:
Die Digitalisierung der bestehenden Organisation mit dem Ziel der Mitarbeiterentlastung sowie Prozessverschlankung ist am weitesten fortgeschritten. Die bisher monolithische IT-Landschaft wird modularer gestaltet und mit neuen Benutzeroberflächen versehen. Das ermöglicht agile Arbeitsweisen und mehr Flexibilität in Abläufen. Die Digitalisierung der Kundenschnittstelle geht mit entsprechenden Portalen sowie der digitalen Anbindung von mehr als 700 Fachhändlern auf geänderte Erwartungen ein. Darüber hinaus sehen wir großes Potenzial in digitalen Geschäftsmodellen und sind auch in diesem Bereich aktiv.
Rico Barth: Als Software-Hersteller muss man natürlich bei der Digitalisierung ganz weit vorn dabei sein. Unsere Software-Lösung KIX Professional unterstützt Service-Teams weltweit bei der effizienten Organisation ihrer Service-Aufgaben, automatisiert Arbeitsabläufe und macht alles messbar. Unsere Kunden erwarten in diesem Kontext selbstverständlich auch, dass wir selbst digital ebenfalls gut aufgestellt sind, wenn es die Software unseres Unternehmens durch die Integration von Daten aus unterschiedlichsten angebundenen Systemen auch ist.
Digitalisierung beginnt aus unserer Sicht schon beim Einsatz der passenden Software-Applikationen für die einzelnen Aufgabenbereiche im Unternehmen. Wenn alle Datenquellen aber immer manuell gepflegt und abgeglichen werden müssen, hemmt das alle Beteiligten. Aufgrund dessen sehen wir den ersten wesentlichen Schritt bei der Datenintegration, damit unternehmensrelevante Daten an einer Stelle gepflegt und dann verteilt, weiterverarbeitet und ausgewertet werden können. Da sind wir gut aufgestellt. Unsere Software KIX Professional nutzen wir auch intern selbst zur Steuerung vieler Unternehmensprozesse. Optimierungspotential gibt es aber auch da. Daran arbeiten wir stetig.
Christian Langer: Ziel der Digitalisierung ist bei uns stets die Verbesserung unserer Produkte zum Nutzen unserer Kunden. Mit dem Lufthansa Innovation Hub beobachten wir intensiv, welche Entwicklungen es im Travel-Tech- und Mobility-Bereich derzeit gibt. Mit dem Digital Executive Board haben wir die organisatorische Voraussetzung für Entscheidungen in der erforderlichen Geschwindigkeit geschaffen, der Lufthansa Digital Fonds ermöglicht die Finanzierung von internen und externen Digitalisierungsvorhaben.
Solche Strukturen sind jedoch lediglich der Rahmen, entscheidend für den Erfolg ist die Innovationskraft aller Lufthanseatinnen und Lufthanseaten. Der alljährliche Lufthansa Innovator Award zeigt, dass wir dort hervorragend aufgestellt sind.