Zehn Jahre Fixed Mobile Convergence

Doppelsieg auf ganzer Linie

21. Dezember 2020, 15:30 Uhr | Autoren: David B. Hofmann, Martin Peters, Julia Kristlbauer / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Flexibilität ist gefragt

FMC Angebote und Abstufungen
Vorteile und Flexibilitätsgrad als Differenzierungsmerkmale
© mm1

Neben den gewährten Vorteilen differenzieren FMC-Produkte hinsichtlich der Flexibilität, die Kunden bei der Zusammenstellung des FMC-Pakets gewährt wird. Hier lässt sich zwischen Hard, Soft und Flex Bundles unterscheiden:

  • Hard Bundles: vorgefertigte Pakete mit minimalem Freiheitsgrad, dafür maximaler Einfachheit für den Kunden (zum Beispiel Vodafone Spanien)
  • Soft Bundles: Kombination von Tarifen aus dem Produktportfolio mit mittlerem Freiheitsgrad und eher geringer Komplexität für den Kunden (zum Beispiel O2)
  • Flex Bundles: individuelle Konfiguration der Bestandteile des FMC-Pakets mit maximalem Freiheitsgrad, aber auch höherer Komplexität für den Kunden (beispielsweise Swisscom)

Tendenziell lässt sich beobachten, dass Anbieter mit Flex Bundles ihren Kundenbestand schneller auf konvergente Produkte migrieren konnten als Anbieter mit Soft Bundles. Entscheidend für den Erfolg des FMC-Angebots ist allerdings nicht nur das Produktangebot, sondern auch eine entsprechende Vermarktung. Hier legen Anbieter aus europäischen Nachbarländern wie den Niederlanden (Ziggo) oder Belgien (Proximus, Telenet) vor und überzeugen unter anderem mit einem transparenten und zielgruppenorientierten Marketing, beispielsweise für Familien oder Millenials.

Strategische Relevanz von FMC

FMC ist fest in den Produktstrategien der Telekommunikationsanbieter verankert. Die strategische Relevanz zeigt sich auch daran, dass die Angebote deutscher Anbieter die gegenwärtige Pandemie-Situation ohne signifikante Änderungen überdauern – mit leicht angepassten Preisen durch die Mehrwertsteuersenkung. Die langfristige Position von Konvergenz ist ebenfalls in aktuellen Mergers & Acquisitions-Aktivitäten erkennbar: Vodafone hat als ehemaliger „Mobile Player“ mit dem Kauf von Unitymedia in Deutschland und dem Merger mit Ziggo (Vodafone Ziggo) in den Niederlanden sein Produktportfolio in beiden Ländern für FMC optimiert. Liberty Global hat bekannt gegeben, eine Partnerschaft mit Sunrise in der Schweiz einzugehen, um die Voraussetzung für das Anbieten von konvergenten Services zu schaffen.

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FMC Anbieter weltweit
Für die mm1-Marktstudie wurden die aktuellen FMC-Angebote von 25 Telekommunikationsanbietern in Deutschland, Europa, USA und APAC untersucht. Die Studie richtet sich an Experten und Entscheider aus der Telekommunikationsbranche, die sich mit Konvergenz befassen.
© mm1

Die Studie von mm1 zeigt, dass Endkunden wie Anbieter von FMC profitieren: Konvergente Angebote tragen zur Reduzierung von Churn bei und binden Kunden an den Telekommunikationsanbieter. Selbstverständlich löst FMC nicht alle Herausforderungen der Telko-Branche, wie beispielsweise den seit Jahren zurückgehenden Umsatz pro Kunde (ARPU). Dennoch gibt es keinen Weg mehr vorbei an Fixed Mobile Convergence. Nichtsdestotrotz sind FMC-Angebote keine Selbstläufer. Telkos müssen ihr konvergentes Angebot weiterdenken, auf Zielgruppen zuspitzen und insgesamt flexibilisierern. Dafür sollten vor allen Dingen auch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, um zukünftig noch schneller im Wettbewerbs- beziehungsweise Marktumfeld agieren zu können.

Managing Partner David B. Hofmann, Senior Manager Martin Peters und Consultant Julia Kristlbauer, mm1

FMC aus drei Perspektiven
  1. Angebote: Bündelangebote für Endkunden bestehend aus Telekommunikationsdiensten für die Versorgung zu Hause und unterwegs – mit mindestens einem Mobilfunkelement
  2. Betrieb: Zunehmende Standardisierung und Zentralisierung von Geschäftsprozessen im Mobilfunk- und Festnetzbetrieb, beispielsweise im Vertrieb, im Kundenservice; Voraussetzung für flexible FMC-Angebote
  3. Technologien: Verschmelzung von Mobilfunk- und Festnetztechnologien durch Einsatz derselben Systeme und Netzwerkinfrastruktur, zum Beispiel Einsatz von Mobilfunk-Routern für die Breitband-Internetversorgung zu Hause

  1. Doppelsieg auf ganzer Linie
  2. Flexibilität ist gefragt

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