Heimarbeit

Dynamische Arbeitsmodelle erwünscht

29. Mai 2020, 13:03 Uhr | Lukas Steiglechner

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Kulturschock

Eine Umstellung zu einem dynamischeren Arbeitsmodell wie der Umzug ins Homeoffice ist mit Folgen verbunden neben der Bereitstellung von Equipment und der entsprechenden Absicherung. Sie fordert einen kulturellen Wandel der Arbeitswelt. So müssen gerade Mitarbeiter in Großstädten, denen oft nur begrenzter Wohnraum zur Verfügung steht, koordinieren, wie sie ihre Arbeitsumgebung zu Hause mit ihren Familienmitgliedern vereinbaren. So gab ein Fünftel der deutschen Befragten an, dass ein fehlender Raum zum Arbeiten ihre Produktivität gestört hat. Die gleiche Anzahl an Angestellten sagte, dass ihre Produktivität unter der parallelen Betreuung von Kindern und Arbeit gelitten hat. Ein Drittel gab an, dass sie nicht so produktiv arbeiten können, weil sie sich nicht mit ihren Kollegen in einem Büro befinden. Neben der Produktivität haben die Befragten jedoch besonders eins vermisst – und zwar den Kontakt zu ihren Kollegen. Fast die Hälfte (46 Prozent) der Befragten in Deutschland vermisst das persönliche Gespräch mit Kollegen, 42 Prozent vermissen die Beziehungen und Kontakte im Büro. Am meisten vermissen Angestellte aus Großstädten die zwischenmenschlichen Kontakte aus dem Büro. 49 Prozent der Befragten in Berlin und 67 Prozent in London gaben an, dass sie im Homeoffice nach persönlichen Gesprächen sehnen. Dabei vermissen hier auch mehr Befragte (34 Prozent in Berlin und 53 Prozent in London) die klare Trennung zwischen Wohn- und Arbeitsraum. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt empfanden das nur 19 Prozent der Befragten.

Physische Arbeitsmeetings werden dabei weitaus weniger vermisst, in Frankreich waren es sogar nur neun Prozent der Befragten. Dies ist vermutlich auf die Technologie zurückzuführen, mit der die Meetings leicht ersetzt werden können. Die Nutzerzahlen von Videokonferenzlösungen sind stark in die Höhe gestiegen. Dabei gaben fast alle Angestellten an, sich im Umgang mit dieser Technologie sicher zu fühlen. In Deutschland waren sich nur sechs Prozent der Befragten unsicher und unwohl im Umgang mit Videokonferenztechnologie. In Großbritannien und Frankreich waren das nur fünf Prozent der Befragten und in den Niederlanden sogar nur ein Prozent.

Dynamische Arbeitsmodelle für die Zukunft
Vielerorts findet gerade ein Umbruch statt, wenn auch nicht immer ganz gewollt. Viele wünschen sich dabei die Möglichkeit einer flexibleren Arbeitsweise. Doch nicht alle sehnen sich nach remote Arbeiten. 30 Prozent der Angestellten in Deutschland wollen wieder vollzeitig im Büro arbeiten, in Großbritannien will das ein Viertel der Befragten, in Frankreich und den Niederlanden sogar ein Drittel. In Europa wünschen sich 35 Prozent der Angestellten eine flexible Regelung, die die Option bietet, teilweise im Büro und teilweise im Homeoffice zu arbeiten. In Deutschland wünschen sich 32 Prozent ein solches Arbeitsmodell.

Die Leistungen, die Mitarbeiter erbringen können, hängen stark an den gegebenen Arbeitsbedingungen. Dabei ist es wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmer einzugehen. Manche sind produktiver, wenn sie im Homeoffice ungestört arbeiten können ohne beispielsweise Pendelzeiten miteinzuberechnen. Andere wiederum brauchen die traditionelle Büroumgebung und den persönlichen Austausch mit Kollegen, um möglichst effektiv arbeiten zu können. Unternehmen müssen dafür dynamische Arbeit ermöglichen, in der Mitarbeiter ihre Arbeitserfahrung so gestalten können, dass sie so produktiv wie möglich sind. Dazu gehört aber auch, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern die technologische Ausstattung ermöglichen, um im Homeoffice eine Arbeitserfahrung zu haben, die der im Büro in nichts nachsteht. Das wirtschaftliche Potenzial solcher dynamischer Arbeitsmodelle ist zum einen für das Unternehmen selbst vorhanden in Form von geringeren Gemeinkosten. Zum anderen können aber auch Mitarbeiter profitieren, die dadurch nicht mehr große Summen für ihre Pendelkosten aufbringen müssen. Die Verbesserung der Work-Life-Balance sollte dabei im Fokus stehen, denn dadurch kann die Zufriedenheit der Mitarbeiter und somit auch ihre Produktivität gewährleistet werden.

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