Voice over IP hat nach wie vor mit einem zwiespältigen Ruf zu kämpfen. Noch 2005 warnte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Zuge der Studie „VoIPSec“ vor den Sicherheitslücken der Internettelefonie. Gemeinsam mit häufigen Störungen und schlechter Sprachqualität festigte sich im Markt ein Bild, das nicht mit den Qualitäten von ISDN mithalten konnte. „Das ist das typische Phänomen einer gemachten schlechten Erfahrung: Es brennt sich ein, das Problem wird in der Rückschau vielleicht sogar noch größer und eine Neubewertung unterbleibt häufig“, erklärt Oliver Jansen, Director Marketing & Productmanagement bei Ecotel. Er ist sich aber sicher: „Bei korrekter Ausführung erhält der Kunde eine Sprach- und Dienstequalität, die wesentlich besser ist, als diese zu ISDN-Zeiten jemals war“.
Zu einem ähnlichen Schluss kommt Toplink-Geschäftsführer Jens Weller: „In Sachen Abhörsicherheit ist ISDN ein Desaster.“ Wer sich am grauen Verteilerkasten und die Ecke anklemmt, könne sämtliche Telefonate mithören. Weller rät daher dazu, so schnell wie möglich auf Internettelefonie umzusteigen.
VoIP ist aber nicht gleichbedeutend mit Sicherheit. Mit der Integration der Telefonie in den Datenverkehr steigt die Komplexität und jedes Endgerät, bis hin zum Telefon, wird zum potenziellen Einfallstor in das Firmennetzwerk. Es bleibt daher nicht aus, eine umfassende Sicherheitsstrategie zu entwickeln, die alle Facetten der technischen Infrastruktur inklusive der Kommunikationslösungen mit einschließt.