Heute sind die meisten eingebetteten Systeme (Things) noch nicht vernetzt, aber bis 2020 werden es mehr als 30 Milliarden dieser Systeme sein – davon laut Schätzungen der GSMA mindestens zwölf Milliarden über Mobilfunknetze: Maschinen in der Fertigungsautomation, automatisiertes Ablesen von Gas-, Wasser- und Stromzählern, intelligente Anbindung von PKW und Nutzfahrzeugen, Ampelanlagen, Sicherheitseinrichtungen für Wohnungen oder auch betreutes Wohnen.
In der Vergangenheit sind oftmals SIM-Karten für Endkundengeräte verwendet worden. Das heißt, sie waren nicht dafür optimiert, unter schwierigen und rauen Industriebedingungen zu arbeiten – was aber entscheidend für den Erfolg von M2M-Anwendungen ist. Lieferanten bieten eSIMs in verschiedenen Qualitätsstufen und Formfaktoren an. Bevor also eine Auswahl getroffen wird, ist es für die Her-steller von IoT-Lösungen – besonders im Umfeld Industrie 4.0 – wichtig, dass sie zusammen mit den eSIM-Anbietern drei Hauptaspekte prüfen, die die Zuverlässigkeit des eSIM beeinflussen: Technologie, Anwendung und Umgebungsparameter.
… die Wahl des jeweils passenden eSIM
Verschiedene Siliziumtechnologien können auf ähnliche Betriebsbedingungen unterschiedlich reagieren. So haben beispielsweise einige Technologien bei höheren Temperaturen größere Ausfallraten und andere bei niedrigeren Temperaturen. Um die Auswirkungen zu verstehen, müssen Gerätehersteller mit den eSIM-Anbietern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass sie die geeignete Technologie wählen.
Außerdem sollten sie überprüfen, dass der Anbieter die richtigen Maßnahmen ergreift, um die zugesagte Qualität zu garantieren, wie etwa Vorabprüfungen, eine strenge Prozessüberwachung und Quality Gates sowie Mechanismen zum Schutz des Speichers vor übermäßiger Belastung. Die Anwendung, die auch als Einsatzprofil bezeichnet wird, legt fest, wie das eSIM letztendlich verwendet wird – und sie hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtausfallrate des eSIM. Zum Einsatzprofil gehört beispielsweise das Verständnis der aktiven Betriebszeit, die Häufigkeit von Updates oder die Größe des verwendeten Speichers.
Das IoT mit seiner Fülle an neuen Geräten und Lösungen erfordert flexible und zuverlässige Lösungskonzepte für die M2M-Kommunikation. Auf Mobilfunk basierende Lösungskonzepte stellen in diesem Zusammenhang eine sichere und kostengünstige Alternative zu drahtgebundenen Anwendungen dar, insbesondere im Hinblick auf die Kommunikation mit Maschinen in entlegenen Bereichen oder für mobile Anwendungen wie Connected Cars. Die von der GSMA definiert eSIM-Spezifikation wiederum bietet eine ideale Plattform für vielfältige M2M-Anwendungen.
Eduardo Andres Morral Fuentes, Product Marketing Manager M2M, Infineon Technologies AG