Digitalisierung

In kleinen Schritten zum Ziel

19. Oktober 2016, 13:35 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Mut zur Digitalisierung

funkschau: Die EU-Kommission präsentierte ihn als rechtlich saubere Lösung: den neuen „EU-US Privacy Shield“ als Ersatz für das vom EuGH im Oktober 2015 für unwirksam erklärte Safe Harbor-Konzept für die Übermittlung personenbezogener Daten in die USA. Doch die Lösung zieht Kritik nach sich, so auch vom EU-Datenschutzbeauftragten. Bleibt hier für Entscheider nur die Flucht nach vorne mit Lösungen „Made in Germany“? Worauf gilt es zu achten?

Rickmann: Der neue Rechtsrahmen für den Datentransfer in die USA ist nach monatelangem Tauziehen in Kraft getreten. Kritiker gehen davon aus, dass auch ‚Privacy Shield‘ vor Gericht landen wird, weil es zu viele Datenschutzlöcher habe. Von diesem Klima der rechtlichen Unsicherheit profitieren die deutschen IT-Provider. Immer mehr Unternehmen möchten ihre Daten in einem deutschen Rechenzentrum lagern, weil sie damit an das strenge deutsche Datenschutzrecht gebunden sind, und geben ihre IT-Dienstleistungen in Deutschland in Auftrag. Aber Achtung: „Made in Germany“ ist nicht automatisch ein Gütesiegel. Worauf die Unternehmen achten sollten? Eben nicht nur auf marktkonforme Preise. In unserem Geschäft ist Transparenz und Vertrauen das A und O. Mein Tipp: Prüfen Sie, wie der Provider mit den Daten seiner Kunden umgeht. Versteckt er den Hinweis darauf im Kleingedruckten? Hat er Zertifikate, die ihn als Experten ausweisen? Die Telekom zum Beispiel besitzt das ISO 27001-TÜV-Zertifikat zur IT-Sicherheit. Gerade angesichts steigender Angriffe auf die IT-Systeme ist dies ein wichtiges Herausstellungsmerkmal.

funkschau: Die Digitalisierung bietet nicht nur Potenzial für Synergien innerhalb eines Unternehmens. Wie können Mittelstand, Start-ups und Konzerne in diesem Zusammenhang voneinander profitieren?

Rickmann: Mit ihren disruptiven Innovationen geben Start-ups den Mittelständlern und Konzernen wichtige Impulse, wie sie zum Beispiel den eigenen Service verbessern und mehr Tempo machen können. Mittelstand und Konzerne hingegen besitzen mehr Marktmacht und sind finanziell robuster. Partnerschaften ermöglichen ganz neue Geschäftsmodelle. Mittelständler bekommen Zugang zu Innovationen, die im eigenen Unternehmen Technologiesprünge erlauben.

funkschau: Ihr Schlusswort: Was würden Sie dem Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens raten, der in Sachen Digitalisierung noch zögerlich ist?

Rickmann: Packen Sie die Digitalisierung an, am besten sofort. Denn sie ist Realität. Wer sich wegduckt, läuft Gefahr, von seinen Wettbewerbern oder ganz neuen Firmen weggefegt zu werden. Suchen Sie sich einen Partner, der sich mit der Transformation auskennt und Ihnen auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene digitale Lösungen anbietet. Er sollte Sie bei der Umsetzung begleiten. Am besten von der Beratung bis zum Betrieb. Mein Tipp: Fangen Sie mit kleinen Schritten an. Beim einen empfiehlt sich als erste Maßnahme ein verbesserter Webauftritt, beim anderen Social Collaboration-Tools aus der Cloud. Streben Sie nicht gleich einen Masterplan an. Meine Telekom-Kollegen und ich raten dazu, vor allem möglichst schnell auf die IP-Technologie umzustellen. Denn sie ist die Grundlage für neue digitale Dienste.

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