Typischerweise durchlaufen Unternehmen vier Stufen bei der Umsetzung von IoT Use Cases, so IDC: In einem ersten Schritt werden Objekte, Assets oder Produkte vernetzt. Die dadurch entstehenden Informationen liefern die Grundlage für die zweite Stufe, das Monitoring der entsprechenden Objekte und Prozesse. Auf der dritten Stufe nutzen Unternehmen die zur Verfügung stehenden Informationen, um Abläufe und Verfahren zu optimieren. Und letztlich werden auf Stufe vier neue Angebote und Services für Kunden durch IoT Use Cases realisiert.
Branchenübergreifend werden Anwendungsfälle, die lediglich auf einer Vernetzung der Objekte beruhen, noch am häufigsten umgesetzt. Viele Unternehmen befinden sich somit noch in der ersten Phase, die vom internen Fokus im Gegensatz zum Kundenfokus dominiert wird. Dies verdeutlicht, dass viele Unternehmen mit der Umsetzung erst begonnen haben. Organisationen sollten aber auf keinen Fall auf der ersten oder zweiten Stufe stecken bleiben, so die Marktforscher.
Im Branchenvergleich liegen Maschinen- und Anlagenbauer eindeutig vorne, so Mark Alexander Schulte, Senior Consultant bei IDC, auch was die Planung von innovativen Angeboten auf Basis der vernetzten Maschinen und Anlagen betrifft. Aufgrund der allgemeinen Ressourcenknappheit und strikten regulatorischen Gegebenheiten bildet die öffentliche Verwaltung sowohl was den Einsatz als auch die Planung von Smart City Use Cases betrifft das Schlusslicht.
Auch wenn einige IoT Use Cases sehr branchenspezifisch sind, lassen sich Best Practices zwischen Industrien übertragen. Organisationen sollten daher über ihre Branchengrenzen hinausschauen, um von Vorreiterunternehmen zu lernen. So geht beispielsweise ein Trend vom Data Center zum Edge Computing.
Zur Begründung heißt es: Mit der wachsenden Zahl an verwirklichten Use Cases steigt auch die Menge an entstehenden Sensordaten. Diese Datenflut führt zwangsläufig dazu, dass die Übertragung, Speicherung und Analyse sämtlicher IoT-Daten in Rechenzentren immer seltener zielführend sind, da beispielsweise die Netzinfrastruktur nicht ausreicht oder Daten in Echtzeit zur Verfügung stehen müssen.
Durch das Edge Computing können Analysen schneller getätigt und Kosten für die Datenübertragung reduzieren werden. “Dass 81 Prozent der befragten deutschen Unternehmen zumindest einen Teil der entstehenden Daten am Entstehungsort verarbeiten wollen, bestätigt den Trend in diese Richtung ganz klar”, so Schulte.