Die in diesem Zuge übermittelten Informationen unterstützen das Wartungsteam vor allem bei außerplanmäßigen Störungen. Denn hier sind meist schnelle Reaktionen und Entscheidungen gefragt. Je mehr Details bekannt sind, desto schneller und präziser kann das Wartungsteam reagieren. Die Mitarbeiter wissen beispielsweise genau, welche Werkzeuge und Ersatzteile sie für die Reparatur benötigen oder welche Betriebsparameter neu kalibriert werden müssen.
Weiteres Potenzial verspricht die kontinuierliche Beobachtung bestimmter Parameter – insbesondere bei Verschleißteilen. Sobald vorab definierte Grenzwerte verletzt werden, wird das Wartungsteam informiert. Wenn bei der Definition des Grenzwerts ein ausreichend großer Puffer berücksichtigt wurde, kann der Austausch außerhalb der Betriebszeiten vorgenommen werden. Aber auch die Wartungsintervalle können entsprechend angepasst werden, um eine hohe Verfügbarkeit und größtmögliche Leistung zu gewährleisten.
Die Auswertung der erfassten Betriebsdaten bietet nicht nur Potenzial für eine proaktive Wartung. Wenn das Verhalten eines Produkts und seiner Umgebung im Alltagsbetrieb kontinuierlich gemessen und ausgewertet wird, hat das auch einen grundlegenden Einfluss auf dessen Entwicklung. Das neue Wissen schlägt sich potenziell auch in den Angeboten der Hersteller sowie der Dienstleister rund um Installation und Wartung nieder. Proaktive Serviceleistungen ließen sich beispielsweise in Service-Level-Agreements integrieren.
Vernetzte Lösungen erfordern das nahtlose Zusammenspiel mehrerer Komponenten und Dienste. Schließlich bestehen sie aus komplexen eingebetteten Systemen oder extern angeschlossenen Kommunikationseinheiten und sind auf die weltweit verlässliche Anbindung über Festnetz oder Mobilfunk angewiesen. Dazu kommt in den meisten Fällen eine Cloud-basierte Verwaltungssoftware, die in eine weiter gefasste IT-Landschaft integriert wird.
Schlüsselfertige Komplettlösungen aus einer Hand
Bis vor kurzem war der Einsatz vernetzter Lösungen dementsprechend aufwändig. Im Worst-Case mussten Anwender einzelne Verträge mit Hardware- und Software-Herstellern sowie Mobilfunkanbietern abschließen. Heute ist das einfacher. Zurzeit übernehmen TK-Anbieter und einige global agierende IT-Dienstleister die Rolle, alle nötigen Komponenten und Kompetenzen zu bündeln. Ziel ist es, Unternehmen aus einer Hand schlüsselfertige Komplettlösungen zur Nachrüstung anzubieten. Ohne hohe Investitionskosten kann die komplette Lösung individuell pro verwaltete Maschine zum Festpreis gebucht werden (OPEX).
Solche Komplettpakete werden den Markt weiter antreiben und auf lange Sicht in der Fernverwaltung nahezu aller Aspekte von Produktionsanlagen münden. Als Service können die Angebote flexibel gebucht werden. Davon profitieren vor allem Dienstleistungsbetriebe. Sie können ihren Kunden einen deutlich besseren Service bieten und dabei gleichzeitig operative Kosten senken.