Wie spricht man einen KI-Bot an – förmlich per „Sie“ oder doch lieber mit kollegialem „Du“? Dieser Frage ist eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom auf den Grund gegangen. So viel vorweg: Die Anrede ist für die Qualität der Ergebnisse nicht ganz unwesentlich.
Künstliche Intelligenz ist in Form von ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini in der deutschen Arbeitswelt durchaus angekommen. Laut Bitkom-Angaben haben 46 Prozent der Deutschen schon einmal eine solche KI verwendet.
Damit eine KI die Antwort auf eine Anfrage geben kann, muss zuerst einmal ein so genannter Prompt formuliert werden. Das ist in der Regel ein Satz, den der Anfragende eingibt, um die Konversation mit der KI zu beginnen. Neben der Vollständigkeit in sachlicher Hinsicht, machen sich Benutzer:innen aber durchaus auch Gedanken, wie sie diese Handlungsanweisung formulieren.
Laut der Umfrage duzen 99 Prozent die KI, nur 1 Prozent verwendet das förmliche „Sie“. Ein höfliches „Bitte“ formulieren dabei nur 45 Prozent der Befragten, 29 Prozent sagen „Danke“. Auf die Rechtschreibung, wie zum Beispiel die korrekte Groß- und Kleinschreibung, achten 66 Prozent. Das ist bei der Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen mit 80 Prozent weiter verbreitet als bei Jüngeren (56 Prozent der 30- bis 49-Jährigen und 55 Prozent der 16- bis 29-Jährigen).
Das sind Ergebnisse einer Befragung von 1.005 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
„Auch wenn KI keine Gefühle hat, kann es sinnvoll sein, sich an übliche Umgangsformen zu halten. So kann KI normale, höflich formulierte Anfragen teilweise besser verstehen, weil die Modelle mit dieser Sprache trainiert wurden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Verschiedene Versuche haben auch gezeigt, dass eine KI bessere Ergebnisse liefert, wenn man höflich mit ihr umgeht.“
Somit sollte man also auch zurückhaltend sein mit Beleidigungen der KI. Immerhin 6 Prozent der Befragten haben den KI-Bot schon einmal beleidigt. Unter den befragten Männern gaben das 9 Prozent an, bei den Frauen nur 3 Prozent.
Gelobt wird die KI hingegen öfter: 13 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen haben sich gegenüber einer KI schon einmal erkenntlich gezeigt.
Übrigens: Bei ChatGPT direkt nachgefragt, ob das „Du“ oder das „Sie“ bevorzugt wird, erhält man die Antwort, dass man gerne duzen darf (siehe Screenshot).
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.005 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 18 bis KW 21 2024 statt. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Haben Sie schon mal Künstliche Intelligenz wie ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini genutzt? Wenn ja, wie sprechen Sie mit der KI bzw. geben Befehle?“