funkschau-Kommentar

Ohne Fundament keine Stadt

2. Januar 2018, 9:00 Uhr |
© Sergey Nivens - Fotolia

Die Städte der Zukunft sind smart und vernetzt. Bevor dieser Schritt in Angriff genommen werden kann, müssen jedoch zunächst die Baustellen bei den Grundvoraussetzungen behoben werden.

Digitalisierung und Internet der Dinge – bereits seit Jahren wird davon geredet. Ob Wareables und Smart-Home-Lösungen im privaten oder Cloud-Computing, Industrie 4.0 und Machine Learning im Unternehmensumfeld – die Technologien sollen den Alltag erleichtern und für mehr Komfort und Produktivität sorgen. Was als Vernetzung von kleinen Teilbereichen begann, nimmt nun in zahlreichen Smart-City-Konzepten eine neue Dimension an. Ziel dabei ist, die Effizienz der Städte zu steigern, die Umwelt zu schonen und natürlich die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Wie Ruckus gemeinsam mit dem britischen Marktforschungsunternehmen Atomik Research bei  einer Umfrage zu den Meinungen bezüglich der Implementierung von Smart-City-Konzepten und den damit verbundenen Möglichkeiten für die Industrie herausfand, sehen in Deutschland bereits 56 Prozent der IT-Entscheider aus dem öffentlichen Sektor diese Vorteile. Vor allem wirtschaftliche Gründe wie das mit einer intelligenten Stadt verbundene Ansehen, die Verbesserung der Infrastruktur und die damit verbundene Neuansiedlung von Unternehmen machen die vernetzten Technologien interessant. Aber auch der Nutzen für die Bürger spielt eine große Rolle: Neben der Sicherheit der Bewohner würde besonders das lokale Gesundheits- und Verkehrswesen positiv beeinflusst werden.

Das Fundament legen
Doch wie so häufig stehen der Umsetzung entsprechender Projekte auch einige Hürden im Weg: Die Angst vor Cyberangriffen, die Finanzierung sowie isoliert geplante Projekte – Hürden, die Unternehmen und Organisationen seit Beginn der Digitalisierung begleiten.

Betrachtet man den Smart City Index 2017, haben es zehn deutsche Städte unter die hundert smartesten weltweit geschafft. Berlin führt auf Platz 13 das Ranking für die deutschen Metropolen an, Schlusslicht der hiesigen Städte ist Bochum auf Platz 56. Der Index schlüsselt aber auch die Hürden weiter auf: es fehlt vor allem an dem Fundament für eine von Grund auf vernetzte Stadt: 4G LTE, eine ausreichende Internetgeschwindigkeit und WLAN-Hotspots. Aber wo sollen diese auch herkommen? Schließlich wurde erst im Juni die Störerhaftung in Deutschland abgeschafft und Skepsis sowie Unsicherheiten verschwinden bekanntlich nicht automatisch mit einer Gesetzesänderung. Bereits hier sollte angesetzt werden und mit der Planung eines gesamtheitlichen Konzepts für die smarte Stadt begonnen werden. Zu unsicher? Der Datenschutz wird zwar nicht selten als Hemmnis wahrgenommen, ist aber oftmals eher ein Planungsfehler: Natürlich, die Veränderungen der letzten Jahre kommen ungewohnt schnell – schneller als sich mancher vielleicht daran gewöhnen kann. Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch die Vorstellungen bezüglich des Datenschutzes bei den Entscheidern oftmals noch auf der Zeit vor Internet und Social Media beruhen. Doch wird der Datenschutzaspekt von Anfang an in die Planung integriert, lassen sich Smart-City-Projekte sicher und dennoch gebrauchstauglich und effizient gestalten.

Noch viel Skepsis und Ablehnung
Ist dieses Fundament erstmal gelegt, so werden sich auch die Digitalisierungsgegner immer mehr an das neue Zeitalter gewöhnen, denn wie bereits der Wandel innerhalb der Unternehmen zeigt, werden Veränderungen meist mit großer Skepsis und Ablehnung aufgenommen. Für die smarten Städte ist es daher wichtig, sich zusammen mit ihren Einwohnern zu entwickeln, zu wachsen und am Ende wird sich zeigen: Die Vorteile, die Millenials bereits heute aus der smarten Welt ziehen, können auch den “Digitalneulingen” den Alltag erleichtern und oftmals eine Menge Zeit sparen.

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