funkschau: Als IoT-Enabler ist Samsung nicht exklusiv am Markt. Gibt es Alleinstellungsmerkmale?
Böker: Nach unserer Erfahrung ist das Thema Sicherheit einer der größten Vorbehalte gegenüber dem IoT. Die meisten Unternehmen haben das Potenzial der Vernetzung erkannt, sehen jedoch auch klar die Risiken und möchten sich nicht mit Sicherheitslösungen zufrieden geben, die nicht ganzheitlich ausgerichtet sind. Samsung hat mit der „Knox“-Plattform eine in die Hardware aktueller Samsung-Geräte integrierte Sicherheitsarchitektur entwickelt, die die Basis für unsere IoT-Technologien bildet. Damit haben wir Sicherheit zu einer zentralen Säule unserer Produkte in diesem Bereich gemacht. Samsung ist davon überzeugt, dass der langfristige Erfolg des IoT von der nahtlosen Vernetzung abhängt. Deshalb setzen wir auf einen kollaborativen Ansatz und sind zum Beispiel Mitglied im Open Interconnect Consortium, das sich für Standards und Interoperabilität im IoT einsetzt.
funkschau: Und wie wichtig sind Partner für den Erfolg Ihrer Kunden. Mit wem arbeitet Samsung zusammen?
Böker: Wir haben ein starkes und vielfältiges Ökosystem an Partnern, das stetig wächst und für uns von großer strategischer Bedeutung ist. Dazu zählen die Systemhäuser ebenso wie Beratungen oder das produzierende Gewerbe, beispielsweise Möbelhersteller. Für sie alle ist das IoT ein Thema und wir sehen uns zunehmend als Plattform-Unternehmen, das die entsprechenden Kompetenzen zusammenführt, damit Lösungen Ende-zu-Ende realisiert werden können.
funkschau: Abschließend noch eine Frage zu den Kosten: was gilt es bei Investitionen ins IoT-Geschäft zu beachten?
Böker: Aus Sicht der Hersteller sollte das Credo lauten: höchstmögliche Sicherheit und Offenheit für alle neuen Produkte. Nur so können sie unseres Erachtens das Potenzial der Vernetzung realisieren und einen entsprechenden ROI erzielen. Deshalb sollen bis 2017 auch alle mobilen Endgeräte von Samsung IoT-fähig sein und bis in fünf Jahren alle Samsung-Geräte.
Aus Sicht der Endkunden sollten IoT-Projekte frühzeitig mit einem kompetenten Technologiepartner geplant und unter Einbezug aller relevanten Fachbereiche im Unternehmen organisiert werden, um Kostenexplosionen zu vermeiden.
Auch Anbieter von IoT-Technologien werden weiter investieren müssen, um mit der Vernetzung Schritt halten zu können. Deshalb hat Samsung kürzlich den Connected-Car-Spezialisten Harman übernommen. Dieser Schritt erlaubt es uns, ganzheitliche Lösungen für den Automobilmarkt der Zukunft anzubieten.