Das Lösungsportfolio von Samsung reicht von Consumer-Geräten über Business-Lösungen bis hin zum Medical-Bereich. Im funkschau-Interview bezieht Martin Böker, Director Enterprise Business Division bei Samsung Electronics, Stellung zum Engagement im beziehungsweise für das Internet of Things.
funkschau: Herr Böker, mit der „Artik Smart IoT“-Plattform ermöglicht Samsung Unternehmen die Entwicklung eigener IoT-Lösungen. Wie passt die Plattform zu Ihrem übrigen Portfolio?
Martin Böker: Was wir Unternehmen mit der Artik-Plattform ermöglichen wollen, ist die Entwicklung und Realisierung von IoT-Projekten – und zwar umfassend und „end-to-end“. Artik ist eine genuin integrierte Lösung und bietet Anwendern leistungsfähige Hardware und Software, eine offene Plattform, eine zuverlässige Sicherheitsarchitektur und ein breites Ökosystem an Partnern. Insofern passt Artik sehr gut zu den übrigen Samsung-Produkten, bei denen wir ebenfalls einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Übrigens nutzen wir die Plattform auch intern, um eigene IoT-Lösungen schnell zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. So wollen wir zusätzlichen Mehrwert für unsere Kunden schaffen und uns neue Geschäftsfelder erschließen.
funkschau: Was sehen Sie als größte Herausforderung, wenn es um das Design von IoT-Lösungen geht?
Böker: Die größte Herausforderung wird sein, offen zu bleiben, ohne Sicherheitslücken zu erzeugen. Der Mehrwert des IoT – die Vernetzung – kann auch seine Achillesferse sein. Für die Kommunikation von Millionen von intelligenten Geräten sind nach unserer Einschätzung offene Schnittstellen unabdingbar. Gleichzeitig sehen wir das Risiko, dass mehr angeschlossene Geräte in einem Netzwerk auch mehr Angriffspunkte für Hacker liefern können. Mit Artik beginnen Sicherheit und Datenschutz auf der Hardware-Ebene und reichen bis in die Cloud und in unser Partnernetzwerk hinein. So können sich Anwender auf ihre Ideen konzentrieren, ohne die Sicherheit zu
vernachlässigen.
funkschau: Das heißt, Samsung bietet mit Artik ein Rundum-Sorglos-Paket für IoT-Projekte an?
Böker: Ein Rundum-Sorglos-Paket wird es nicht geben, dafür sind die Voraussetzungen und Ziele, die Unternehmen mit dem IoT verfolgen, zu unterschiedlich. Gerade kleinere Unternehmen haben oft sehr gute Ideen, was die Vernetzung ihrer Produkte oder Services anbelangt. Häufig fehlen ihnen jedoch die Ressourcen, um sich selbst eine IT-Infrastruktur aufzubauen, die flexibel, skalierbar und sicher ist. Mit Artik haben Unternehmen den Technologie-Stack für das IoT mit einer integrierten Plattform abgedeckt. Das kann die Investitionskosten für kleine Unternehmen senken und ihnen Spielraum verschaffen, um ihre IoT-Lösungen schnell zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen.