Künstliche Intelligenz (KI)-gestützte Analysen und Empfehlungen verändern die Zusammenarbeit. Der Mensch bleibt dabei zwar die Denk- und Steuerungszentrale. Wie funktioniert aber das Zusammenspiel von Mensch und Maschine und welche Funktionalitäten sind schon heute erfolgversprechend?
Der Digitalisierungsschub durch die Pandemie hat den Einzug von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Unternehmen beschleunigt und die Adaption neuer Anwendungen unterstützt. Im Mittelpunkt für viele MitarbeiterInnen und KundInnen stehen Fragen wie: Was macht ein Algorithmus? Wie funktioniert KI und was sind die ethischen Grundlagen? Unternehmen, die hierauf Antworten finden und im Sinne einer wertebasierten Unternehmensführung offen kommunizieren, bauen Vorbehalte und Ängste ab. Erfolgt das jedoch nicht, besteht die Gefahr, dass aufgrund von Komplexität und Undurchsichtigkeit der Systeme das Vertrauen in die Qualität und den Nutzen KI-basierter Lösungen sinkt. In der Pandemie geht es für Unternehmen nicht nur darum, ihr Geschäft am Laufen zu halten, sondern auch, die Zusammenarbeit der Belegschaft zu gewährleisten. Virtuelle Kollaborationsplattformen und KI-gestützte Automatisierung nehmen dabei Schlüsselrollen ein und werden bald in der Arbeitswelt genauso wenig hinterfragt wie Elektrizität. Damit wächst auch die Notwendigkeit, die Entwicklung und Nutzung von KI vertrauenswürdig zu gestalten.
Zur besseren Nachvollziehbarkeit der Arbeitsweise von KI in der Praxis können Unternehmen Methoden wie Explainable AI und Commonsense Reasoning anwenden. Explainable AI zeigt auf, wie und warum ein KI-System Vorhersagen oder Empfehlungen macht. Das erhöht das Vertrauen der AnwenderInnen und ebenso die Leistungsfähigkeit der Technologie selbst. Je nach Anwendungsfall genügt es gegebenenfalls, die wichtigsten Prädiktoren eines Modells aufzuzeigen sowie die Proxy-Variablen und Korrelationen, die eine Empfehlung beeinflussen. Ein Beispiel ist Commonsense Reasoning bei der natürlichen Sprachverarbeitung. Mit der Integration in ein Deep-Learning-Modell können so auch Business-NutzerInnen Entscheidungen nachvollziehen.
Aus verschiedensten Branchen nutzen Unternehmen bereits KI-Analysen, um intelligente Entscheidungen auf Basis konkreter Daten zu treffen und effektiver zu arbeiten. So bewältigt KI beispielsweise das wachsende Volumen an Anfragen im Kundendienst und trägt durch automatisierte Bestellverfahren zu einem besseren Service bei. Dies erhöht die Zufriedenheit und führt zu besseren Bewertungen, langfristiger KundInnen-Bindung und damit zum weiteren Geschäftserfolg. Eine wesentliche Voraussetzung für die breite Nutzung ist dabei die Weiterentwicklung von KI-Lösungen mit verbesserter Anwenderfreundlichkeit. Um mit modernen und leistungsfähigen Tools zu arbeiten und Prognosen zu erzeugen, müssen MitarbeiterInnen keine ProgrammiererInnen oder DatenwissenschaftlerInnen mehr sein. Nicht Code, sondern ein paar Klicks genügen, um KI zu nutzen.