Internet of Things

Sprachbabylon zwischen Cloud und Edge

21. April 2017, 12:24 Uhr | Autor: Uday Davuluru / Redaktion: Markus Kien

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Edge im Vergleich zur Cloud

IoT heute
IoT heute: Abhängig von Cloud und Gateways, keine universelle Sprache, aufwändig in Implementierung und Wartung und nur schwer erweiterbar.
© Lemonbeat

Auch die kleinsten Geräte wie Schalter oder einfache Sensoren lassen sich mit Prozessoren ausstatten, die nur wenig Energie verbrauchen. Damit wären sie in der Lage, selbstständig Berechnungen auszuführen und Daten „ready-to-use“ aufzubereiten. Das sorgt für geringeren Bandbreitenbedarf und eine höhere Datenpunktqualität. Sie könnten zudem auch direkt mit anderen Geräten in der Umgebung kommunizieren. Der Ausfall einer zentralen Steuereinheit oder Internetverbindung würde sie nur wenig beeinträchtigen. Zudem könnten sie generell schneller reagieren, da sie nicht auf Befehle aus der Cloud warten müssten. Allerdings gibt es dabei Einschränkungen: Die Rechenleistung dieser Kleingeräte ist limitiert. Komplexe Algorithmen gehen außerdem erheblich zu Lasten des Energieverbrauchs und müssten deshalb letztendlich doch in der Cloud oder einem lokalen Gateway in der Nähe durchgeführt werden.

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IoT in Zukunft
IoT in Zukunft: Direkte Kommunikation zwischen Geräten, universelle Sprache, Vorqualifizierung aller Daten für die Cloud und flexibel erweiterbar für künftige Anforderungen.
© Lemonbeat

Es gibt also keine klare Antwort auf die Frage „Edge oder Cloud?“. Es kommt immer auf den Anwendungsfall an. Ein Mix aus allem könnte die perfekte Lösung sein: Einfache Aufgaben werden direkt auf den Geräten ausgeführt, so können diese so schnell und unabhängig wie möglich agieren; gerade im Bereich der Gebäudeautomation und Produktion eine wünschenswerte Eigenschaft. Damit reduziert sich auch die Datenmenge, die in die Cloud gesendet wird. Nur das, was für ein Monitoring oder weitere Analysen nötig ist, landet auf einem zentralen Server. Einer der Gründe, warum wir aktuell die Intelligenz stets in die Cloud verlagern, ist die zerfaserte IoT-Landschaft. Geräte unterschiedlicher Anwender sprechen nicht zwingend miteinander. Meist übernehmen Gateways und die Cloud die Rolle des Übersetzers und geben die Kommandos. Doch das kostet Zeit und macht Installationen unnötig komplex und wartungsintensiv.

Sprachbabylon behindert IoT-Boom
Will man dem Internet der Dinge letztlich wirklich auf die Sprünge helfen, ist es am Ende weniger eine Frage, ob Cloud oder Edge, sondern wie sich alle Geräte möglichst clever miteinander vernetzen lassen. Eine Hürde gibt es dabei allerdings: Die Industrien müssen sich zusammenraufen und einen Ausweg aus dem IoT-Sprachbabylon finden.

Das Unternehmen Lemonbeat hat mit der „Lemonbeat Smart Device Language“ solch eine Kommunikationssprache für Lösungen im Internet der Dinge geschaffen. Über sie sollen Geräte innerhalb eines IoT-Ecosystems direkt und unabhängig von Cloud- oder Gateway-Lösungen miteinander interagieren. Die Sprache, die derzeit dem W3C-Gremium zur Standarisierung für Techniken im World Wide Web zur Diskussion vorliegt, kann laut Anbieter in Kombination mit dem IP-Protokoll sowohl kabelgebunden als mit Funktechnologien genutzt werden.

Uday Davuluru ist Standardization Manager bei Lemonbeat.


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  2. Edge im Vergleich zur Cloud

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