Agil arbeiten in KMU

Sukzessiv anstatt mit großem Big Bang

2. März 2020, 14:46 Uhr | Autorin: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Methode „Go for the 100“

Jürgen Gut, Geschäftsführer IT-On.NET Süd
Jürgen Gut, Geschäftsführer es IT-Systemhauses IT-On.NET Süd
© IT-On.NET GmbH

funkschau: IT-On.Net Süd ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich agile Methoden erfolgreich auf KMU anwenden lassen. Mit welchen Voraussetzungen und Zielvorstellungen ist das IT-Systemhaus gestartet, wie hat man die Methode umgesetzt und welche Effekte konnte man damit bereits erzielen?
Gut: Als IT-Dienstleistungsunternehmen standen wir vor dem Problem, dass unsere strategischen Ziele aufgrund der hohen Arbeitsbelastung durch das operative Geschäft auf der Strecke blieben. Hierzu zählten unter anderem der Ausbau unseres guten Rufs, um qualifizierte Bewerber zu bekommen. Aber auch der Versuch, einen sauberen und reibungslosen Übergang zu einem neuen Geschäftsmodell durchzuführen – und das neben dem laufenden Tagesgeschäft und mit Mitarbeitern, die den Wandel mittragen. Mit Hilfe von Frau Brandt führten wir die Methode „Go for the 100“ ein. Ziel war es, unser Team konsequent auf ausgewählte, gemeinsam erarbeitete Ziele und Teilziele auszurichten. Das Verfahren stellte sicher, dass wir diese Ziele auch erreichten; und zwar mit Mitarbeitern, die als Team die Herausforderungen wirklich meistern wollten. Seither verbuchen wir fünf Prozent mehr Gewinn und 25 Prozent mehr Vertragsumsatz. Ein toller „Nebeneffekt“ ist, dass sich unser Erfolg herumspricht und IT-On.Net Süd eine natürliche Glaubwürdigkeit verleiht. Das hilft enorm bei der Kundengewinnung und der Mitarbeitersuche.

funkschau: Was waren seitens IT-On.Net Süd die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der Methode „Go for the 100“?
Gut: Das Verständnis dafür zu entwickeln, welches die richtigen Hebel sind, und wie wir mit diesen umgehen. Und darauf zu achten, dass auch alle Mitarbeiter deren Funktionsweise wirklich verstehen. Außerdem mussten wir die Aspekte eines Change-Prozesses mitberücksichtigen – einschließlich der Verneinung und der Widerstände, die derartige Prozesse mit sich bringen. Durch die steigende Transparenz schwinden ja letztlich auch Komfortzonen, und es verändern sich Verantwortlichkeiten beziehungsweise Wirkungskreise: So wandeln sich beispielsweise Teamleiter mehr und mehr zum Coach.

funkschau: Wie ist „Go for the 100“ entstanden? Was hat es mit dem Namen auf sich?
Brandt: Was mir an erfolgreichen Firmeninhabern immer wieder aufgefallen ist: Sie ruhen sich auf ihren Erfolgen nicht aus, sondern arbeiten konsequent daran, sich persönlich zu verbessern und ihr Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. „Go for the 100“ bezeichnet genau diese Mentalität: 80 Prozent sind zwar erreicht, genügen aber angesichts der heutigen Herausforderungen nicht. „Go for the 100“ bedeutet also: „Fordere dich als Firmenchef selbst heraus, noch einen Schritt weiter zu gehen“. Bewerber, Mitarbeiter und auch Umsatzzahlen honorieren letztlich dieses Verhalten.

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