Internet der Dinge

Über das Produkt hinaus

20. August 2018, 13:40 Uhr | Autor: Jan Wolter / Redaktion: Natalie Ziebolz

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Sinnvolle Kombination aus explorativen Tests und einer flexiblen Automatisierungsstrategie

Sicherheit geht vor
Ebenso wichtig wie die Funktionalität ist der Sicherheitsaspekt digitaler Produkte. Die Anforderungen sind bei der Entwicklung von Geräten und Anwendungen für das Internet of Things hoch – geht es doch oft um hochsensible Daten. Kundeninformationen zu sichern und zu schützen hat deshalb auch im Zeitalter des IoT oberste Priorität und wird ein entscheidender Faktor für den Erfolg der neuen Technologie sein. Unternehmen sollten bereits bei der Entwicklung ihrer Geräte an
Sicherheitsfunktionen denken und in das Design integrieren.

Einfaches und selbsterklärendes Produktdesign
Nichts frustriert User mehr, als irrelevante und unverständliche Informationen. Daher ist es elementar, dass smarte Devices selbsterklärend funktionieren und einfach in der Handhabung sind. Das kann ein umfassendes Usability Testing gewährleisten. Darüber hinaus ist es essentiell, den Nutzern eine konsistente Digital Experience zu ermöglichen und diese nicht durch Ausfälle oder Umleitungen zu unterbrechen. Das Zusammenspiel verschiedener Komponenten muss von Anfang an – und auf jeder Plattform – perfekt sein. Es sollte daher nicht nur die einzelnen Produkte getestet werden, sondern das Zusammenspiel aller Komponenten des Ökosystems. Dazu gehören Hard- und Software samt entsprechender Updates ebenso wie die Nutzer selbst.

Der Nutzer im Mittelpunkt der Entwicklung
Es gilt mehr denn je, dass Anbieter von digitalen Produkten ihre Lösungen konsequent aus Nutzersicht entwickeln sollten. Kurze Ladezeiten sind beim Surfen im Internet kein Problem, die Nutzer sind an sie gewöhnt. Beim Öffnen und Schließen eines smarten Türschlosses sieht die Sache anders aus: Verzögerungen von wenigen Sekunden empfinden die Anwender bereits als störend. Sie verlangen schnelle Reaktionszeiten bei intuitiver Bedienung – und das von Beginn an, denn Alternativen sind nur wenige Klicks entfernt. Ein Großteil der Fehler wird erst durch die Nutzung des Kunden entdeckt.

Entsprechend sollten die Produkte nicht ausschließlich in einer sterilen Laborumgebung getestet werden, sondern durch echte Personen und in Alltagssituationen. Es bietet sich exploratives Testing an, das immer dann eingesetzt wird, wenn nicht klar ist, was genau geprüft werden muss. Tester müssen sich dabei gleichsam ungeleitet durch eine Anwendung bewegen und vermerken alle Ungereimtheiten, die ihnen auffallen.

Wer die Ergebnisse aus dem explorativen Testing in automatisierte Testfälle überführt, kann den Entwicklungsprozess eines Softwareproduktes drastisch verbessern. Automatisierte Tests sind schnell, oft wiederholbar und daher besonders bei Softwareprodukten mit hohem Wartungsaufwand kosteneffizient. Vor allem beim
agilen Testing ist es wichtig, auf die stetigen Veränderungen und Anforderungen der Softwaresysteme reagieren zu können. Während des Entwicklungsprozesses müssen neben den manuellen auch die automatisierten Tests laufend angepasst werden. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Anwendungen auch in den Händen der User bestehen können. Die Ergebnisse reflektieren die Nutzererfahrung meist wesentlich besser, als dies durch diverse Testversuche in-house möglich wäre.

Auf die Performance kommt es an
Je komplizierter die Anwendungen und je mehr Schnittstellen, desto wichtiger wird auch das funktionale Testing, um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert und alle Komponenten perfekt interagieren. Analysten spekulieren, dass bis 2024 89 Prozent der Fahrzeuge auf der Straße integrierte internetfähige Systeme haben. Dabei werden Nutzer erwarten, dass die im Fahrzeug verbauten digitalen Produkte reibungslos und fehlerfrei funktionieren und die Sicherheit von Fahrer sowie Mitfahrern gewährleisten.

Was geschieht, wenn das Fahrzeug ohne Empfang oder abseits erfasster Kartenabschnitte unterwegs ist? Hier kann es zu Ausfällen kommen, sodass einzelne Codes nicht kontinuierlich verfügbar sind. Es ist daher wichtig, dass die grundlegenden Funktionen auch laufen, wenn Teile des Systems offline sind. Umfassendes Performance Testing muss deshalb das Risiko bei Systemausfällen so gering wie möglich halten.

Gut gerüstet für das Internet der Dinge
Um künftig erfolgreiche IoT-Dienste anbieten zu können, müssen Unternehmen vor allem eines tun: Den Nutzer in den Mittelpunkt allen Handelns stellen. Nur eine sinnvolle Kombination aus explorativen Tests in realer Umgebung und einer flexiblen Automatisierungsstrategie kann die Komplexität der neuen digitalen Produkte abdecken.

Dabei gilt nichtsdestotrotz: Menschlicher Scharfsinn und Kreativität sind immer noch nötig, um sowohl oberflächliche als auch tiefgehende Fehler zu finden, die vorab nicht im Testlabor planbar sind. Mit strukturiertem Testdesign müssen die neuen Angebote zudem so funktional wie möglich gemacht werden. Nur dann haben Unternehmen auch wirklich eine Chance, den stetig wachsenden Erwartungen ihrer Nutzer gerecht zu werden.

Jan Wolter ist Vice President und Geschäftsführer Europa bei Applause

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