Bei der Entscheidung zwischen On-Premise- und Cloud-Lösung votiert Michael Page, Vertriebsleiter bei Aastra, für die Vor-Ort-Installation: „IP-Centrex-Dienste sind im Vergleich zur eigenen TK-Anlage sicherlich preisgünstiger, zumindest in der Anschaffung. Doch muss man die etwas höheren Ausgaben in Relation zum Mehrwert setzen, den Unternehmen durch eine TK-An-lage erhalten. Die Geschäftsprozesse sind schlichtweg besser abbildbar. Es geht um Zeitersparnis, Service-Qualität und Zufriedenheit von Kunden, Geschäftspartnern und Kollegen.“ Entscheider sollten abwägen: Stehen die Funktionsvielfalt, Sicherheit und Offenheit für kommende Innovationen im Vordergrund oder sind es allein Einsparmöglichkeiten? Ein vermeintlich kleiner Kos-tenvorteil kann laut Page in einem Umfeld sich rasant wandelnden Kommunikationsverhaltens schnell aufgezehrt sein.
Bei der Analyse der Kosten fordert Jürgen Städing, SVP Products bei Nfon, eine „faire TCO-Betrachtung“, die nicht nur auf die gegenwärtigen Bedürfnisse achtet: „Möchten Sie jetzt ein fest definiertes Feature-Paket buchen, ohne zu wissen, wie lange dies ihre Anforderungen abdeckt und dessen spätere Anpassung neue Kosten verursacht? Oder möchten Sie auch in Zukunft ein dynamisches Leistungspaket haben, ohne unbekannte Investitionsblöcke fürchten zu müssen?“ Der Vertreter der IP-Centrex-Fraktion gibt zu bedenken, dass sich eine Cloud-Lösung für alle Nutzer permanent weiterentwickelt: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre noch unbekannten Anforderungen beim Auftreten bereits abgedeckt sind, ist deutlich höher, als bei der klassischen Anlage“, so Städing und weiter: „Verschonen Sie Ihre IT-Abteilung und Ihre Mitarbeiter mit einer langwierigen und aufwändigen Implementierung, wie sie bei konventionellen Lösungen immer wieder auftritt.“
Dass sich die Betrachtung der TCO für jeden Kunden sehr individuell gestaltet, bestätigen die Hersteller, wie beispielsweise Cisco-Experte Doeschl: „Da die individuellen Anforderungen je nach Unternehmen sehr unterschiedlich sind, lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Dies hängt von der Ausstattung der jeweiligen Arbeitsplätze ab sowie dem Nutzungsverhalten der Mitarbeiter, aber auch vom vorhandenen Know-how im Unternehmen.“ Allein die TCO zu betrachten wäre laut Princz-Schelter auch zu kurz gesprungen: „Da liegt die Cloud deutlich im Vorteil. Ergänzt man aber die Qualitätskosten, welche durch Down-time, eingeschränkte Individualität des Arbeitsplatzes, potenzielle Probleme mit Datenschutz und Integrität entstehen können, sieht das Rechenmodell manchmal anderes aus“, so der Alcatel-Lucent-Experte.