Bei der Entscheidung über eine Architektur, die der skizzierten Dynamik standhalten kann, muss zunächst die Datenebene betrachtet werden. Angesichts der rasanten Zunahme der vernetzten High-Speed-Geräte und des BYOD-Phänomens kommt hier nur ein verteilter Ansatz in Frage. Auch das Management dieser Architektur ist sorgfältig zu planen. Es muss zentralisiert sein, um einen komfortablen und konsis-tenten Blick auf den Netzwerkbetrieb zu ermöglichen, so dass sich Probleme effizient und mit minimaler Serviceunterbrechung lösen lassen. Dabei ist ein zentralisiertes Management nicht mit Hardware in einem Kontrollraum auf dem Firmengelände gleichzusetzen. Da Managementdaten out-of-band übermittelt werden, kann sich die betreffende Komponente problemlos in der Cloud befinden, ohne dass ihre Effektivität darunter leidet.
Etwas komplizierter wird es auf der Steuerebene, denn hier bestehen die größten Unterschiede zwischen den WLAN-Architekturen. Während frühere Modelle einen zentralen Controller verwendet haben, wird dieser nun in die Cloud verlagert. Grundsätzlich muss die Kommunikation auf der Steuerebene konstant und unterbrechungsfrei ablaufen, da diese direkte Auswirkungen auf den Netzwerkbetrieb hat. Legacy-Controller arbeiten häufig nach dem Prinzip der verteilten Weiterleitung, bei dem der Datenverkehr – unter Auslassung der Steuerebene – direkt von den Access-Points in das vorhandene kabelgebundene Netzwerk ausgebrochen wird. Obwohl dieses Prinzip in manchen Fällen funktionieren kann, greift es in anderen Fällen zu kurz. Besonders auffällige Defizite zeigt es bei Szenarien mit hohen Anforderungen an Sicherheit und Performance – Stichwort QoS und Firewalling – die auf die hochspezialisierte Funktionalität eines zentralen Controllers angewiesen sind.