Das Prinzip des zentralen Controllers, wie es in den vergangenen zehn Jahren in den Unternehmensnetzen implementiert wurde, entstand aus dem Mangel an leistungsstarken, finanzierbaren Lösungen, die in der Lage gewesen wären, sowohl Steuer- als auch Datenaufgaben direkt am Access-Point zu bewältigen. Für die heutige Arbeitswelt oder gar die Arbeitswelt der Zukunft ist dieses Prinzip nicht mehr geeignet. Die inhärenten Schwächen eines zentralen Controllers – Kosten, Latenz, Single-Point-of-Failure (SPOF) – haben sich in der Industrie herumgesprochen. Entwicklungen wie BYOD und erschwingliche, ultraschnelle Endverbrauchergeräte, die Cloud-Anwendungen unterstützen, lassen diese Schwächen noch deutlicher hervortreten. Die Industrie hat darauf reagiert und zwei Modelle entwickelt, die die notwendigen Controller-Funktionen kostengünstiger bereitstellen: die verteilte Datenweiterleitung und Cloud-gestützte Controller.
Bei der verteilten Weiterleitung wird der lokale Datenverkehr direkt an den Access-Points und nicht über den Controller übertragen. Die grundlegende Architektur bleibt davon unberührt, allerdings stehen einige Funktionen, für die ein Umweg über den Controller nötig ist, nicht zur Verfügung. Beim Cloud-basierten Modell befindet sich der zentrale Controller in der Cloud, so dass weder eine entsprechende Komponente im Rechenzentrum vorgehalten noch physische Hardware gemanagt werden muss. Auch hier ist der Controller jedoch noch vorhanden. Bei einer Störung des Datentransports zum Controller leiden deshalb der gesamte WLAN-Verkehr und die etzwerkfunktionalität.
Neben diesen Modellen gibt es einen weiteren Architekturtyp, der den exponenziellen Anstieg von Verarbeitungsgeschwindigkeit und Rechenleistung mit der daraus resultierenden Kostensenkung verbindet, um die Funktionen der Daten- und der Steuerebene in den Access-Point zu verlagern. Durch den Verzicht auf einen zentralen Controller eliminiert diese Architektur die bisherige SPOF-Schwäche, während ihre komplett verteilte Steuerebene modernste Protokolle nutzt, um Datenübertragung und -Austausch zu koordinieren. Da sie neben dem AP keine weiteren Komponenten benötigt, ist sie den bisherigen Modellen auch in puncto Kosten überlegen. Gleichzeitig unterstützt sie eine große Anzahl von Steuer- und Richtlinienentscheidungen am Netzwerkrand, ohne dass die Daten an eine separate Einheit geschickt und von dieser verarbeitet werden müssen. Dies steigert die Netzwerkperformance insgesamt und ermöglicht Performance auf höchstem Niveau.