WLAN galt einst als optionale, aber keinesfalls notwendige Technologie für den Netzzugang. Die Vorstellung eines komplett drahtlosen Zugangs im gesamten Unternehmen schien reine Utopie. Ganz anders stellt sich die Situation heute dar: Wer seiner Belegschaft keine durchgehende WLAN-Konnektivität bietet, riskiert nicht nur Produktivitätseinbußen, sondern auch jede Menge Kritik. Gestiegene Anforderungen an Mobilität und Internetnutzung, virtualisierte Anwendungen, Cloud-Services und vieles mehr belasten Unternehmensnetze wie nie zuvor. Nicht zuletzt führt das Internet der Dinge (IoT) mit seiner zunehmenden Zahl von Endpunkten dazu, dass es immer schwieriger wird, ein WLAN-Netzwerk effektiv bereitzustellen und zu verwalten.
All diese Faktoren treiben laut IDC die Entwicklung innovativer Technologien für drahtlose Unternehmensnetze massiv voran – sei es in Form des 802.11ac-Standards (Gigabit-WLAN) oder der zunehmenden Verbreitung von in der Cloud gemanagten, verteilten WLAN-Architekturen. Nach Einschätzung von IDC wird der Markt für Cloud-basierte WLAN-Infrastrukturen und Managed-Services aufgrund der steigenden WLAN-Anforderungen globaler Unternehmen bis 2018 mit einer Wachstumsrate von 42,5 Prozent stark zunehmen. Dank ihrer ausgeprägten Flexibilität sind Cloud-gemanagte WLAN-Netze ein Rettungsanker für Unternehmen, die im Meer der Wireless-Ansprüche unterzugehen drohen. Damit das Roll-out einer entsprechenden Infrastruktur gelingt, bedarf es aber einer umsichtigen Planung.
Unternehmensnetze am Ende ihrer Leistungsfähigkeit
Der Begriff „BYOD“ wurde geprägt, um ein völlig neuartiges Phänomen zu beschreiben: Anwender, die mit privaten Endgeräten auf das Netzwerk ihres Unternehmens und häufig auch auf dessen Anwendungen zugreifen. Der Trend technikaffiner Anwender ist längst zum IT-Mainstream geworden, der bekannte Herausforderungen für Bandbreite und Sicherheit nach sich zieht. Und schon zeichnet sich die nächste Neuerung ab: Direkt am Körper tragbare Wireless-Geräte, so genannte Wearable-Devices, mischen den Markt auf und machen sich zunehmend auch am Arbeitsplatz breit. "Wear Your Own Device" (WYOD) heißt das neue Schlagwort, und Unternehmensnetze müssen sich einmal mehr anpassen. Dazu kommt, dass immer mehr Endpunkte unterstützt werden wollen, weil auch das Internet der Dinge an Fahrt aufnimmt. Je breiter diese Strömungen werden, desto größer wird die Nachfrage nach schnellen, robusten Netzwerken, die auch vor datenintensiven und bandbreitenhungrigen Anwendungen nicht kapitulieren. Der neue, für hohe Geschwindigkeiten und Bandbreiten entwickelte 802.11ac-Standard dürfte sich daher in den kommenden Jahren auf breiter Front durchsetzen.
Ein weiterer maßgeblicher Faktor besteht in der steigenden Zahl von Netzwerknutzern. Vom einfachen Lagermitarbeiter bis zum Vorstandsvorsitzenden greift heute jeder Anwender auf das Unternehmensnetz zu. Zudem öffnen viele Unternehmen ihre Netzwerke auch für Kunden und damit für zahllose neue Geräte – eine weitere Herausforderung für geplagte Netzwerkmanager.