Social Collaboration

Zusammen einfach besser

27. November 2020, 9:30 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Antriebsfaktoren und Hemmnisse

Top-Ziele Social Collaboration
© Deutsche Social Collaboration Studie 2020, TU Darmstadt/Campana & Schott

Was die Motive, die zur Einführung von Social-Collaboration-Tools geführt haben, anbelangt, hat die Kundenzufriedenheit erstmals den zweiten Platz erreicht (14,8 Prozent). Dieser Aspekt ist seit 2016 in der Relevanz kontinuierlich gestiegen. Wie in den Vorjahren bleibt mit 15,8 Prozent allerdings nach wie vor die Verbesserung der Unternehmenskultur das wichtigste Ziel. Im Fokus stehen dabei vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit, Innovationsorientierung, Veränderungsbereitschaft und Technologieaffinität. Eine zögerliche Haltung kann an den Hemmnissen für die Einführung von Social-Collaboration-Tools liegen. Diese bestehen vor allem in den Bereichen Anschaffungs- und Implementierungskosten, Kosten für die notwendige Infrastruktur (zum Beispiel zur mobilen Anbindung aller Mitarbeiter) sowie dem Risiko der unbefugten Weitergabe von Nutzer- und Geschäftsdaten (Datenschutz). Diese Hindernisse sind laut Einschätzung der Teilnehmer in den letzten fünf Jahren konstant geblieben. Und selbst wenn diese Hürden zur Einführung von Social-Collaboration-Tools überwunden werden, heißt das nicht automatisch, dass Mitarbeiter sie auch einsetzen. So äußern viele Studienteilnehmer Bedenken, die Nutzung der Tools könnte sich nicht durchsetzen. Damit Unternehmen eine hohe Akzeptanz unter der Belegschaft erzielen, so der Rat der Studien-Autoren, sollten sie ein entsprechendes Change Management umsetzen, was in der Realität jedoch noch nicht der Fall ist: Rund 70 Prozent aller Unternehmen ergreifen keinerlei Maßnahmen, um die Akzeptanz von Social-Collaboration-Tools bei Mitarbeitern zu erhöhen. Wer überhaupt Veränderungsmanagement durchführt, konzentriert sich auf die Unterstützung durch die Unternehmensleitung (30,5 Prozent). Weniger im Fokus stehen die Bedürfnisse der Mitarbeiter sowie die Zeit, um sich damit auseinanderzusetzen. Kaum verwunderlich also, dass nur rund ein Viertel der Mitarbeiter mit dem Ablauf der Einführung zufrieden ist. Dagegen erzielen Unternehmen mit umfassenden Change-Management-Maßnahmen eine höhere Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter und eine deutlich gestiegene Arbeitseffizienz.

Auch die Bedeutung von Cloud-Technologien steigt im Zuge der Digitalisierung und der Verwendung immer stärker fortgeschrittener Social-Collaboration-Tools. Aktuell berichten 17,5 Prozent der Teilnehmer von bereits abgeschlossenen Projekten zur Einführung von Cloud-Lösungen. Nur 28 Prozent der Unternehmen haben noch keine  entsprechenden Projekte geplant, begonnen oder abgeschlossen. Für die Cloud sehen die Befragten ebenfalls ein starkes Wachstum an angelaufenen und abgeschlossenen Projekten im Vergleich zu 2016.

Eine wesentliche Unterstützung durch Social Collaboration erfahren agile Arbeitsformen, welche zugleich neue Anforderungen an die Tools stellen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass in knapp zwei Dritteln der Unternehmen (65,86 Prozent) Social-Collaboration-Tools bereits agile Methoden unterstützen, insbesondere Scrum (53,35 Prozent), Kanban (49,39 Prozent) und Design Thinking (37,8 Prozent). Fast 70 Prozent glauben, dass dies die Effizienz der Kommunikation unter den Mitarbeitern erhöht. Zudem ließen sich Projekte schneller anpassen. Knapp zwei Drittel der Befragten sagen, dass die Projekt-Dokumentation durch die Tools vereinfacht werde.

Ein Technologiefeld, dem die Unternehmen besonders hohes Potenzial zusprechen – allerdings noch kaum nutzen – ist das der Künstlichen Intelligenz und Analytics: Nur rund ein Viertel (27 Prozent) der Unternehmen glaubt, dass KI noch in den Kinderschuhen steckt. Doch trotz des anerkannt hohen Potenzials nutzen fast drei Viertel überhaupt keine KI, Business Intelligence oder Analytics-Tools, um geschäftsrelevante Daten auszuwerten. Als größte Hindernisse gelten IT-Security, Datenschutz sowie die hohe Komplexität der Technologie. Das wird sich aber in naher Zukunft ändern: Hohes Potenzial sehen die Studienteilnehmer auch im Bereich Künstliche Intelligenz. Vor allem Chatbots sowie Anwendungen für Computer Vision, etwa zur Erkennung von Formen, Lage und Maßen von Bauteilen, und maschinelle Übersetzung steigen demnach in ihrer Bedeutung. Damit sehen Unternehmen in naher Zukunft vor allem intelligente Software-Lösungen statt komplexe Hardware-Systeme wie autonome Fahrzeuge oder humanoide Roboter. Das bedeutet: Sie möchten eher praktisch nutzbare Lösungen, die mit wenig Aufwand einen hohen Nutzen versprechen.

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