Wegen der Flaute im Kerngeschäft hat Acer sein Portfolio deutlich verbreitert. Jetzt wagt sich der Hersteller in weitere Bereiche vor. So will Acer mit einer eigenen Servicegesellschaft künftig verstärkt Dienstleistungen für andere Hersteller anbieten.
Die schwierige Marktsituation bei PC-Clients trifft Hersteller wie Acer besonders hart. Die Kernprodukte des taiwanischen Herstellers, Notebooks und Monitore, waren in den Coronajahren 2020 und 2021 heiß begehrt. Mit dem Ende des Booms rauschte die Nachfrage im vergangenen Jahr in den Keller und viele Hersteller saßen auf vollen Lagern.
Auch 2023 änderte sich daran zunächst wenig. Als katastrophal bezeichnet Acer-Deutschland-Chef Robert Perenz die Marktentwicklung in diesem Jahr – für Desktop wie Notebooks. Consumer wie Commercial-Segment seien in Deutschland zweistellig im Minus, wie GfK und Context errechnen. Das betreffe vor allem Acers relevanten Consumer-Channel, dort habe man aber immerhin Marktanteile gewinnen können, berichtet Perenz - auch auf Kosten anderer Hersteller. „Es ist ein brutaler Verdrängungswettbewerb“, so Perenz.
Im Commercial Channel sieht es nicht besser aus. Dort haben sich mit Dynabook und Fujitsu gleich zwei Player seit Jahresbeginn aus dem deutschen Markt verabschiedet. „Das Fujitsu-Aus hilft uns ein bisschen“, so Perenz. „Dadurch kommen neue Anfragen rein. Auch von Händlern, die mit uns bisher kein Geschäft gemacht haben.“ Vor allem für Acers Monitorgeschäft sehe es daher gar nicht so schlecht aus.
Trotzdem sei es auch für Acer ein schwieriges Jahr. Die Nachfrage sei in der Pandemie vorgezogen worden. Zunächst war nicht genug Ware da, dann kam ab 2022 zu viel Ware rein. Die krassen Überbestände hätten erstmal wieder auf ein gesundes Maß abgebaut werden müssen. So habe aber auch eine gewisse Marktbereinigung stattgefunden. Für 2024 ist er vorsichtig optimistisch. Er habe die Hoffnung, dass sich der Markt im kommenden Jahr zumindest wieder stabilisiere und der Hersteller wieder planbare Größen habe.