Start-ups in Deutschland

»Der Mittelstand von Morgen«

24. März 2016, 14:34 Uhr | Timo Scheibe

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Florian Nöll
Florian Nöll
Alt trifft auf modern: Kumpan vereint in seinen Elektro-Rollern das klassische Design der 50er Jahre mit moderner Batterietechnologie
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© ICT CHANNEL

Die Gründung eines Start-ups ist allem Anschein nach auch eine Geschlechter-frage. Laut ESM sind 87 Prozent der Gründer in Deutschland männlich und zwischen 25 und 34 Jahre alt – Frauen sind also deutlich unterrepräsentiert. Sie ziehen, wenn sie ein Start-up gründen, dieses in 43 Prozent der Fälle als Einzelunternehmen auf. Unter den Männern liegt der Anteil bei 21,3 Prozent. Im Schnitt besteht ein Team bei der Entstehung in Deutschland aus 2,4 Mitarbeitern.

Vertrieb, Kundenakquise, Kapitalaufbringung und Produktentwicklung nennen die befragten Unternehmen als größte Herausforderung. Dennoch schätzen 90 Prozent der Gründer die aktuelle Lage ihres Start-ups als positiv ein. 72 Prozent rechnen damit, dass sich diese Entwicklung auch in der Zukunft fortsetzt. Das schlägt sich auf der anderen Seite auch in Arbeitsplätzen nieder. Der ESM zeigt, dass diese jungen Unternehmen mit ihren Innovationen und ihrem Wachstum Europas Wettbewerbsfähigkeit sichern und zudem tausende Arbeitsplätze schaffen. In Deutschland sind es – Gründer eingerechnet – 17,4 Jobs pro Start-up. Damit sind sie Spitzenreiter in Europa. Lediglich junge Unternehmen in Frankreich (11,5) und UK (14,1) kommen im Schnitt auf über zehn Stellen. »Zweieinhalb Jahre nach ihrer Gründung sind europäische Start-ups Arbeitgeber für durchschnittlich 13 Beschäftigte und planen in den nächsten zwölf Monaten sieben weitere Stellen zu schaffen«, sagt Florian Nöll, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Start-ups.

Damit Start-ups wachsen können, sind sie in der Regel auf Kapital angewiesen. Der ESM zeigt, dass in Europa 69,1 Prozent der Gründer ihre eigenen Ersparnisse verwenden. In Deutschland sind es mit 79,5 Prozent sogar überdurchschnittlich viele. Freunde und Familie (32 Prozent) und staatliche Fördergelder (29,3 Prozent) sind hierzulande ebenso wichtige Geldquellen für Gründer. Beteiligungen am Unternehmen durch sogenannte Business Angels machen in Deutschland 29,6 Prozent aus. Schwarmfinanzierungsangebote wie Crowdfunding machen mit 3,8 Prozent in Europa einen verschwindend kleinen Anteil bei der Kapitalbeschaffung aus. Venture Capital – also Risikokapital – ist hingegen für 19,1 Prozent der Start-ups in Deutschland und für 12,6 Prozent in Europa eine bedeutendere Geldquelle.


  1. »Der Mittelstand von Morgen«
  2. Bund bietet neue ­Förderinstrumente
  3. Bechtle greift Gründern unter die Arme
  4. Angela Merkel und der 3D-Drucker

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