Network Function Virtualization

Mehr Agilität in Sachen Cloud-Services

25. Mai 2016, 13:15 Uhr | Autor: Rajiv Sodhi / Redaktion: Markus Kien
© lightwise - 123RF

Die Telkos stehen unter dem Druck der „Whatsapps“ dieser Welt. Um der Agilität der Over-the-Top-Diensteanbieter zu begegnen, steht Network Function Virtualization hoch im Kurs.

Unter Telekommunikationsanbietern und Service-Providern findet ein Umdenken statt. Viele Betreiber verwenden Virtualisierung heute als ein Tool, mit dem sich die operative Agilität erhöhen lässt. Doch die zur Virtualisierung von Netzwerkanwendungen vorhandenen Lösungen der ersten Generation basieren auf teurer und proprietärer Hardware, komplexen und inflexiblen Anwendungs-Stacks oder Legacy-Tools. Sie schränken die Agilität der Betreiber ein, halten sie in einem „Vendor Lock-in“ gefangen und verursachen hohe Kosten. Derweil setzen die Newcomer, die „Whatsapps“ dieser Welt, auf modernere Plattformen, Tools und Disziplinen, um Produkte zu entwickeln. Mit denen dringen sie, zum Beispiel durch Umwälzung des SMS-Marktes, in das Terrain der Cloud-Service-Provider (CSP) vor und nehmen von diesen vorangetriebene Innovationen, beispielsweise 4G auf Smartphones, zur Grundlage.

Die Telkos sind allerdings wettbewerbsfähig, und könnten gegensteuern, wenn sie schnelllebige Trends rund um cloudbasierende Infrastruktur-Virtualisierung und agile, softwaregesteuerte betriebliche Abläufe übernehmen. Sie können mit Infrastructure-as-a-Service (IaaS) auf der Basis von „OpenStack“ einem Modell für Network Function Virtualization (NFV) folgen, welches das European Telecommunications Standards Institute (ETSI) vorgeschlagen hat. Dieses besteht darin, dass sie die offenen APIs (Application Programming Interface) von Openstack nutzen, um softwarebasierte, virtuelle Netzwerkfunktionen (VNF), die in virtuellen Maschinen oder Linux-Containern ausgeführt werden, zu orchestrieren, bereitzustellen, zu hosten, zu skalieren und zu verwalten. Die Verbindung und Verkettung der VNF erfolgt
dabei durch Software-definierte virtuelle Netzwerke (SDN).

Die Optionen der Provider

Diese Vorgehensweise würde Telkos und Provider in die Lage versetzen, ihre Kosten zu senken und die Agilität zu erhöhen:

  • Sie können erstens ihre Servicenetze ausbauen, wie es Google und Amazon vormachen.
  • Sie könnten zudem Lösungen implementieren, die in maximaler Weise Gebrauch von zwei Faktoren machen: Stabile und geringe Kosten verursachende Open-Source-Komponenten sowie Standardhardware, die sich bei Bedarf problemlos mit erstklassigen Markenprodukten kombinieren lassen. Sie können NFV-Lösungen entwickeln, die einfach und preiswert sind sowie horizontal skalieren. Sie wären durch Redundanz/Load-Balancing und ähnliche Techniken in der Lage, eine Leistung und Zuverlässigkeit der „Carrier-Grade“-Klasse für „sich selbst heilende“ Clouds aufzu-bauen.
  • Telkos und CSPs könnten den Betrieb von Rechenzentren revolutionieren, die Bereitstellung neuer Infrastruktur automatisieren sowie neue Services schnell konfigurieren und anbieten. Gleichzeitig ist es ihnen möglich, sich strikt an Richtlinien und Service-Level-Agreements zu halten, indem sie
  • Services je nach Bedarf elastisch skalieren sowie kreative, innovative und stabile Self-Service-Funktionen für Kunden entwickeln.
  • Sie können viertens zügig neue Services entwickeln, testen, bereitstellen und weiterentwickeln. Dazu ließen sich moderne, die Komplexität der Infrastruktur verbergende Workflows für „Continuous Integration And Delivery“ sowie fehlerfreie, deterministisch

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